Hirse – regionales Powerkorn

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Viele Jahrzehnte lang war Hirse in Vergessenheit geraten und galt sogar als Armeleuteessen. Zurzeit hält sie wieder Einzug in unsere Küche und das vollkommen zurecht. Das kleinfruchtige Getreide enthält viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und macht die Hirse, nach dem Hafer, zur besten Getreidesorte. Die Hirse ist vitalstoffreich, glutenfrei und leicht bekömmlich. Erfahren Sie alles Wichtige über Hirse – regionales Powerkorn.

Herkunft

Hirse ist laut Wikipedia eine Sammelbezeichnung für kleinfruchtiges Spelzgetreide mit 10-12 Gattungen. Hirse gehört zu den ältesten Getreidearten und wurde schon in der Steinzeit als Nahrungsmittel genutzt. Bei Ausgrabungen in China wurden Körner der Rispen- und Kolbenhirse entdeckt, die auf 8000 Jahre vor Christus datiert wurden. Die Hirse soll in Fernost kultiviert worden sein und von dort über die Seidenstraße ihren Weg nach Europa gefunden haben.

Hirse – Grundnahrungsmittel

In Asien und Afrika gilt die Hirse seit Jahrtausenden als wichtiges Grundnahrungsmittel. In den Ländern Indien, Nigeria und Niger werden die größten Mengen der Welternte produziert.

Die Hirse hat einen großen Vorteil, sie ist anspruchslos. Sie gedeiht auf kargen Böden, ist gegen Trockenheit gewappnet und hat eine sehr kurze Vegetationszeit (100 Tage). Daher sind Ernteausfälle recht selten.

Im Deutschland des Mittelalters zählten die Rippen- und die Kolbenhirse zu den Hauptgetreidearten. Die Hirsekörner wurden zu Brot und Brei verarbeitet und galten als stark sättigende, wohlschmeckende und beliebte Mahlzeit.

Weizen, Roggen und Kartoffeln verdrängten ab dem 17. Jahrhundert die Hirse als Grundnahrungsmittel. Im 21. Jahrhundert erlebte die Hirse eine Renaissance aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile. Sie erkämpft sich ihren Platz neben den Superfoods Quinoa und Amaranth, mit einem großen Pluspunkt: Hirse ist ein regionales Produkt. Immer mehr Landwirte in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen Flächen für den Hirseanbau bereit.

Hirse – regionales Powerkorn: Die Sorten

Hirse ist eigentlich die Bezeichnung für kleinfruchtiges Spelzgetreide. Es gibt verschiedene Hirsearten etwa die Sorghumhirse mit großen Körnern. Die Millethirse, auch Echte Hirse genannt, deren Körner sehr klein sind, umfasst rund 30 Sorten. Im Handel erhält man die geschälte Hirse, die auch Goldhirse genannt wird. Zudem gibt es Braunhirse, deren Körner eigentlich rotorange sind. Braunhirse gehört wie die Echte Hirse zur Sorte der Rispenhirse.

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Hirse

Hirse – regionales Powerkorn

Nach dem Hafer hat die Hirse die meisten Inhaltsstoffe aller Getreidearten zu bieten. Sie ist insbesondere eine großartige Quelle für Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch Vitamine und weitere Vitalstoffe sind enthalten. Befassen wir uns jetzt mit diesen gesundheitlichen Aspekten.

Hirse – regionales Powerkorn und ihre Nährwerte

Nährwerte von ungekochter Hirse pro 100 Gramm

  • Kalorien                         354
  • ​Eiweiß                            10 g
  • Fett                                 3,9 g
  • Kohlenhydrate             69 g
  • ​Ballaststoffe                 3,9 g​​

Hirse – regionales Powerkorn und ihre Mineralstoffe und Spurenelemente

Die Hirse enthält ein umfangreiches Paket an wichtigen Mineralstoffen, wie Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink, um nur die wichtigsten zu nennen.

  • Calcium ist wesentlich am Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen beteiligt und spielt außerdem eine wichtige Rolle bei den Enzym-Aktivitäten im Körper.
  • Kalium trägt wesentlich zur Funktionsfähigkeit unserer Zellen, Muskeln und des Nervensystems bei. Fördert die Herzgesundheit.
  • Magnesium aktiviert wichtige Enzyme und ist für Muskeln, Herz, Bindegewebe und Energiegewinnung unentbehrlich. In stressigen Zeiten ist Magnesium eine tolle Nervennahrung.
  • Zink ist für den gesamten Stoffwechsel von großer Bedeutung. Es stärkt das Immunsystem, ist am Zellwachstum beteiligt und unterstützt Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase.
  • Eisen ist für die Blutbildung und den Transport von Sauerstoff zuständig und schützt den Körper außerdem, indem es das Immunsystem stärkt und unsere Leistungsfähigkeit erhöht. Nicht nur für Veggies, aber besonders für diese ist der Eisengehalt in Hirse wichtig, damit kein Eisenmangel auftreten kann. In Verbindung mit Vitamin C– haltigen Lebensmitteln, wie Paprika und Orangen wird das Eisen besser vom Körper verarbeitet.

Hirse – regionales Powerkorn ist leicht verdaulich

Wer einen sensiblen Magen hat, sollte öfter mal Hirse genießen: Die feinen Körnchen kann der Körper leicht verdauen, sie belasten Magen und Darm nicht.

Hirse – regionales Powerkorn ist frei von Gluten

Für alle, die glutenhaltiges Getreide nicht vertragen, gehört Hirse zu den Alternativen erster Wahl. Sie enthält kein Klebereiweiß (Gluten) und lässt sich dazu besonders einfach und schnell zubereiten.

Hirse – regionales Powerkorn schenkt uns viel Eiweiß

Die Hirse liefert pro Portion (125 g) circa 12 Gramm pflanzliches Protein und sollte daher bei fleischfreier und veganer Ernährung öfter auf dem Teller landen.

Hirse – regionales Powerkorn für unsere Schönheit

Der hohe Anteil von Kieselsäure in Hirse unterstützt den Körper beim Aufbau und Wachstum der Zellen und ist besonders wichtig für glatte Haut, glänzendes Haar und feste Nägel.

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Kolbenhirse

Hirse – regionales Powerkorn für Diabetiker

Kanadische und indische Studien haben gezeigt, dass Hirse für Patienten mit Diabetes Typ 2 ein sehr hilfreiches Lebensmittel sein kann.

Eine 28-tägige Hirsekur sorgte für eine signifikante Senkung des Blutzuckerspiegels und einen Anstieg des guten HDL-Cholesterins.

Hirse – regionales Powerkorn voller sekundärer Pflanzenstoffe

Endlich sind wir wieder einmal bei meinem Lieblingsthema, den Antioxidantien. Laut einer indischen Studie hat Hirse eine starke antioxidative und antimikrobielle Wirkung und wirken somit Leiden, wie Diabetes, Gefäßverkalkung und Krebs entgegen. Dies wird auf die sekundären Pflanzenstoffe zurückgeführt.  

Hirse – regionales Powerkorn in der Naturheilkunde

Die wohlschmeckende Hirse ist nicht nur seit Jahrtausenden ein wichtiges Nahrungsmittel, sondern wird auch solange als Heilmittel eingesetzt. Das Hirse die Schönheit fördert und leicht verdaulich ist, haben wir schon besprochen. Darüber hinaus wirkt sie aufbauend, wärmend, nervenstärkend, entwässernd, entgiftend, entzündungshemmend und verjüngend. Zu den Anwendungsgebieten gehören unter anderem:

  • Haarausfall
  • Rissige Nägel
  • Bindegewebsschwäche
  • Erkrankungen der Gefäße
  • Verdauungsbeschwerden
  • Vergesslichkeit
  • Müdigkeit
  • Erkältungen
  • Krampfadern
  • Hämorrhoiden

Sie gehört meines Erachtens auf jeden Fall in die Küche.

Hirse – regionales Powerkorn genießbar machen

In rohem Zustand enthält Hirse Enzyme, die schädlich für den Körper sind. Erhitzt man sie allerdings, werden diese Enzyme zerstört. Die gelbe Schale weist darüber hinaus Phytin auf, was die Aufnahme der Mineralien und Spurenelemente behindert. Aus diesem Grund darf Hirse nur gekocht oder geröstet verzehrt werden. Um das Phytin loszuwerden, weicht man die Hirsekörner vor dem Kochen ein bis zwei Stunden in Wasser auf und gießt das Wasser hinterher weg. Wer Hirse kochen möchte, lässt diese für dreißig bis vierzig Minuten bei mäßiger Hitze garen. Dazu wird das Getreide am besten im Verhältnis eins zu drei mit Wasser gemischt. Röstet man die Hirse vor dem Kochen kurz an, verleiht man ihr einen nussigen Beigeschmack.

Hirse – regionales Powerkorn: Fazit

Nicht nur für Veggies hat Hirse viel Gutes zu bieten: Sie enthält reichlich Mineralstoffe und Eiweiß, ist leicht verdaulich und frei von Gluten. Dazu lässt sich Hirse vielseitig zubereiten und schmeckt sowohl süß als auch herzhaft.

Bleiben oder werden Sie gesund!