Die Sonnenblume ist das Symbol strahlender Lebensfreude. Ihre Schönheit zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Nicht nur ihr prachtvolles Aussehen bezaubert uns, sondern auch ihre Inhaltsstoffe begeistern uns. Sonnenblumenkerne liefern reichlich Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Aber nicht nur die Kerne sind für unsere Gesundheit gut, sondern auch das Sonnenblumenöl und die Sonnenblumenblütenblätter. Erfahren Sie hier bei BellsWelt alles wichtige über Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne.
Herkunft
Die Sonnenblumen, auch Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sonnenrose, Sonnenstern und indianische Sonne genannt, gehören zur Familie der Korbblütler und waren ursprünglich in Nord- und Mittelamerika verbreitet.
Archäologische Funde in Mexiko und im Gebiet des Mississippi datieren aus der Zeit um 2500 vor Christus. Die Sonnenblumen zählen zu den Pflanzen, die von den amerikanischen Ureinwohnern angebaut wurden. Die Indianer haben die Samen vermutlich als Nahrungsmittel verwendet. Sie haben aber nicht nur die Samen, sondern die ganze Pflanze für unterschiedliche Zwecke genutzt.
Um 1550 gelangten die Samen mit spanischen Seefahrern nach Europa, wo sie zuerst als Zierpflanzen angebaut wurden. Die Kerne finden in Europa seit dem 17. Jahrhundert Verwendung, und zwar geröstet als Ersatz für Kaffee. Als Ölpflanze wird die Sonnenblume überraschenderweise erst seit dem 19. Jahrhundert genutzt. Inzwischen hat sie sich auf der ganzen Welt verbreitet.
Arten von Sonnenblumen und ihre Verwendung
Je nach der Art der Verwendung unterscheidet man bei der Sonnenblume zwischen Öl-, Futter-, Zier- und Speisetyp. Genutzt werden vorwiegend die Kerne (Samen) der Sonnenblume, aus denen auch das Sonnenblumenöl gewonnen wird. Im Folgenden befassen wir uns mit der Sonnenblume, die uns Kerne und Öl liefert.
Meist werden aber in der Literatur die Blätter vergessen. Die Sonnenblumenblütenblätter sind eine Naturarznei, die viel zu wenig Beachtung findet. Sonnenblumenblütenblätter: Ich liebe dieses Wort. Aber zu den Sonnenblumenblütenblättern später mehr.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne und ihre Inhaltsstoffe
Sonnenblumenkerne
Befassen wir uns zuerst einmal mit den Sonnenblumenkernen. Diese werden seit dem 17. Jahrhundert für Backwaren verwendet. In gerösteter Form wurden sie als Kaffeeersatz genutzt. In Russland und auf dem Balkan werden geröstete Sonnenblumenkerne als Snack gegessen. Sonnenblumenkerne sind kleine Allrounder, sie werden nicht nur als kleine Zwischenmahlzeit genossen, sondern zur Keimung, als Vogelfutter, als Zutat in Back- und Süßwaren und in Müslimischungen gerne eingesetzt. Auch als Salatzutat: Großartig.
Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Sonnenblumenkernen schwankt in Abhängigkeit von Anbautechnik und Umwelt.
In 100 Gramm Sonnenblumensamen sind rund
- Eiweiß 22,5 g
- Fett 49 g
- Kohlenhydrate 12,3 g
- Ballaststoffe 6,3 g
- Wasser 6,6 g
enthalten.
Die Kerne schenken uns auch reichlich Vitamine, und zwar die Vitamine B1, B2, B3, B6, B9 und E. Leider kein Vitamin C.
Auch die Mineralstoffe und Spurenelemente Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink und Phosphor sind in relevanten Mengen enthalten.
Das ist noch nicht alles: Essenzielle (lebenswichtig) Aminosäuren gehören auch noch zu der Geschenkpackung Sonnenblumenkerne dazu.
Und sekundäre Pflanzenstoffe – Flavonoide, Phytosterole – gibt es natürlich auch noch.
Sonnenblumenöl
Erst seit dem 19. Jahrhundert wird Sonnenblumenöl*) genutzt. Dieses ist wertvoll für die menschliche Ernährung.
Sonnenblumensamen liefern reichlich mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere die Linolsäure – eine sehr bekannte Omega-6-Fettsäure. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure) dagegen ist gering. Wegen des hohen Gehaltes an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollte es nicht als Frittieröl verwendet werden.
Da das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 zu schlecht sei, wird sehr oft von der Verwendung von Sonnenblumenöl abgeraten. Das Öl könnte entzündungsfördernd sein. Die Linolsäure und auch die Alpha-Linolensäure sind essenzielle Fettsäuren und müssen beide über die Nahrung aufgenommen werden. Das Sonnenblumenöl ist nicht grundsätzlich schlecht, nur weil das Verhältnis nicht in Ordnung ist. Man sollte nur darauf achten, dieses Öl nicht ausschließlich zu verwenden und seinen Omega-3 Spiegel anderweitig anzuheben.
Sonnenblumenkernmehl
Bei der Produktion von Öl aus den Sonnenblumenkernen bleibt ein Presskuchen übrig. Dieser Kuchen kann und wird als Tierfutter verwendet. Man kann aber auch ein entfettetes, glutenfreies und sehr eiweißreiches Mehl daraus gewinnen.
Sonnenblumenblütenblätter
Kommen wir zu meinem Lieblingswort: Sonnenblumenblütenblätter. Die gelben Blütenblätter können wunderbar als Naturarznei verwendet werden. Als Tee bei sommerlichen Infekten mit oder ohne Schnupfen, bei leichtem Fieber, um die Abwehrkräfte zu mobilisieren und zu stärken. Auch bei Blasenentzündungen wird den Sonnenblumenblütenblättern eine positive Wirkung nachgesagt.
Die Teeindustrie setzt die Blätter auch sehr häufig bei ihren Tee Mischungen ein.
Noch ein kleiner Tipp. Sonnenblumenblütenblätter über den Salat streuen: den wunderbaren Geschmack, die schöne Optik und gesunde Inhaltsstoffe genießen.
Sonnenblumensprossen
Nicht so sehr hier bei uns, aber in vielen asiatischen Ländern werden Sonnenblumensprossen als Gemüse verzehrt. Die ganze Kraft der Natur steckt im Samen und die bekommt man mit viel Geschmack gratis.
Sonnenblumenstroh
Der Vollständigkeithalber darf man die Stängel der Sonnenblume nicht vergessen. Eine Verwendung ist aufgrund des hohen Wassergehaltes nicht möglich und daher werden die Reste meist untergepflügt-Wikipedia-. Gleichwohl gibt es einige Gegenden auf dem Balkan, in denen das Stroh als Tierfutter genutzt wird. Laut Wikipedia werden in Ungarn aus den Stängeln Flöten hergestellt 😊. Eine schöne Verwendung.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne und unsere Gesundheit
In der Naturheilkunde werden Sonnenblumenkerne unter anderem bei Herzerkrankungen, Husten, Infektionen und Erkältungen eingesetzt. Sonnenblumenkerne wirken
- Antioxidativ
- Antibakteriell
- Entzündungshemmend
- Antidiabetisch
- Blutdrucksenkend (1).
Sonnenblumenkerne gegen Sodbrennen
Viele Menschen leiden unter Sodbrennen und nehmen Säurehemmer ein. Dabei reicht eine kleine Handvoll gut gekaute Sonnenblumenkerne. Denn die Kerne der Sonnenblume, aber auch andere Nüsse und Samen, binden die überschüssige Säure im Magen und legen sich schützend über die Magenschleimhaut (2).
Sonnenblumenkerne gegen Blutzucker und Cholesterin
Indische Studien haben ergeben, dass der tägliche Genuss von nur 2 Gramm Sonnenblumenkernen in Verbindung mit einer gesunden Ernährung das Risiko für die genannten Erkrankungen verringern können (3). Zum Vitamin E und Cholesterin siehe auch weiter unten.
Sonnenblumenkerne gegen Verstopfung
Ballaststoffe sind in Sonnenblumenkernen reichlich vorhanden und diese können sich daher positiv auf die Verdauung auswirken. Wer zur Verstopfung neigt, sollte daher täglich eine kleine Menge Samen der Sonnenblume essen. Dabei sollte man beachten, dass Ballaststoffe, wie jedes Lebensmittel, gründlich gekaut werden sollten, da sie bei empfindlichen Menschen zu Blähungen führen können.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne und ihr Eiweiß
Proteine, auch Eiweiße genannt, sind Grundbestandteil unserer Nahrung, neben Kohlenhydrate und Fett. Eiweiße sind wichtig für unsere Muskeln, für die Zellbildung und unser Blut. Auch das Immunsystem und andere wichtige Funktionen unseres Körpers sind auf genügend Proteine angewiesen. Mit über 20 Gramm / 100 Gramm – siehe oben – leisten die Sonnenblumenkerne einen wichtigen Beitrag dazu. Damit können die Kerne sogar mit sehr eiweißreichen Fleischsorten mithalten. Besonders für Vegetarier und Veganer sind eine wichtige Eiweißquelle.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne und ihr Eisen
Eisen ist wichtig für unsere Blutbildung. Müdigkeit, Erschöpfung und Blässe sind Anzeichen für einen Eisenmangel. Von diesem sind insbesondere Frauen betroffen. Da Eisen meist in Fleisch vorkommt, sollten Vegetarier und Veganer auf pflanzliches Eisen ausweichen und dieses befindet sich in relevanten Mengen in Sonnenblumenkernen.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne und ihr Magnesium
Sonnenblumenkerne gehören zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Magnesiumgehalt (350-400 mg/100 Gramm). Magnesium ist wichtig für den Elektrolythaushalt und den Energiestoffwechsel. Auch unsere Knochen sind auf ausreichend Magnesium angewiesen. Wer zu Wadenkrämpfen neigt, kennt die Bedeutung von Magnesium: Es hilft Muskeln und Nerven und beugt Verspannungen und Krämpfen vor. Da unser Herz der wichtigste Muskel in unserem Körper ist, fördert Magnesium auch die Herzgesundheit.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne für ein jugendliches Aussehen
Wir alle wissen, dass Vitamin E als Anti-Aging-Mittel gilt. Vitamin E hat antioxidative Wirkungen und schützt die Haut, Nägel und Haare. Ich muss jetzt sofort Sonnenblumenkerne essen 😉. Wie schon oben erwähnt, hat das Vitamin einen positiven Einfluss auf unsere Cholesterinwerte. 50 Gramm Sonnenblumenkerne naschen und der Tagesbedarf an dem Schönheitsvitamin ist gedeckt.
Sonnenblumen für starke Knochen und Zähne
Für stabile Knochen und gesunde Zähne sind Phosphor und Calcium wichtig. Beide sind in Sonnenblumenkernen reichlich enthalten.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne für ein gesundes Herz
Die Vitamine B1, B2, B3, B6, B7 und B9 stecken in den kleinen Samen der Sonnenblume und schützen somit unser Herz und unsere Nerven.
Sonnenblumenkerne für gute Laune
Was haben Sonnenblumenkerne und Schokolade gemeinsam: Sie bessern die Stimmung! Verantwortlich für die Stimmungsaufhellung ist die Aminosäure L-Tryptophan, die in Schokolade und in Sonnenblumenkernen enthalten ist.
Nachteile der großartigen Pflanze
Die wunderbare Sonnenblume hat leider auch ein paar Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben dürfen.
Ungesättigte Fettsäuren
Das Sonnenblumenöl und -kerne viel ungesättigte Fettsäuren enthalten, habe ich schon erwähnt. In erster Linie sind Omega-6-Fettsäuren enthalten. Diese sind gesund, sollten aber in einem guten Gleichgewicht zu Omega-3-Fettsäuren stehen.
Viele Kalorien
Mit rund 550 Kalorien pro 100 Gramm eignen sich Sonnenblumenkerne nicht für ein schnelles Abnehmen. Kalorientechnisch spielen sie in der Liga mir Chips und Schokolade. Also: Sparsam genießen.
Zu viel Salz in gerösteten Sonnenblumenkernen
Viele Menschen lieben geröstete und gesalzene Sonnenblumenkerne. Der hohe Salzgehalt in Verbindung mit dem Salzverbrauch bei einer normalen Ernährung ist zumindest unserer Gesundheit nicht förderlich. Weitere Infos zum Salzkonsum finden Sie in dem Beitrag zur DASH-Diät.
Trotzdem – die Vorteile von Sonnenblumenkernen überwiegen. Nur unbegrenzt sollte man sie nicht genießen.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne in der Küche
Für die Verwendung von Sonnenblumenöl und -kernen gibt es eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten.
Sonnenblumen – mehr als Öl und Kerne: Fazit
Das Sonnenblumen mehr sind als eine wunderschöne Blume und auch mehr als Öl und Kerne, habe ich ausreichend dargelegt.
Sonnenblumensamen liefern reichlich mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere die Linolsäure – eine sehr bekannte Omega-6-Fettsäure. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure) dagegen ist gering. Wegen des hohen Gehaltes an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollte es nicht als Frittieröl verwendet werden.
Sonnenblumenkerne liefern reichlich Eiweiße, Ballaststoffe, B-Vitamine, Vitamin E und Mineralstoffe – dies macht sie zu einem seht gesunden Snack. Genießen Sie die leckeren Kerne regelmäßig, können Sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken.
Sonnenblumenblütenblätter sind eine wunderbare Naturarznei gegen leichtes Fieber, Erkältungskrankheiten und Blasenentzündungen.
Sonnenblumenkernmehl ist glutenfrei und mit seinem nussigen Geschmack eine Bereicherung für die Küche.
Sonnenblumensprossen sind ein großartiges Gemüse mit der geballten Kraft der Sonnenblume, leider in Deutschland noch ein Stiefkind in der Küche.
Die Sonnenblume, optisch ein Hingucker und voll mit Gesundheit.
- www.thepab.org/files/2015/June-2015/PAB-MS-15029-11-226-235.pdf
- www.fernarzt.com/symptome/sodbrennen/hausmittel/
- www.semanticscholar.org/paper/Effects-of-sunflower-
Komisch. Keiner spricht davon, Sonnenblumenblütenblätter zu rauchen. Tja, wie üblich, kommen eben die Indianer zu kurz:-)
Vermischt mit Tabaken und/oder Kräutern, geben diese Blätter einen etwas süßlichen Geschmack im Rauch. Fremdgeschmäcker werden etwas unterdrückt.
Die Blätter eignen sich zum fermentieren.
Beim Rauchen als auch mittels versprühtem alkoholischem Auszug oder als Tee, werden Inhaltsstoffe direkt über die Lunge ins Blut befördert. Die Medizinmänner haben fast ausschließlich mittels Rauch oder Einreibung, geheilt.
Vielen lieben Dank für die Infos über Sonnenblumenblütenblätter 😉
Vielen Dank für diesen großartigen Artikel !
Ich habe überhaupt nichts von den Blütenblättern gewusst – hab aber unheimlich viele Sonnenblumen jedes Jahr und sammle z.B auch Ringelblumen & Brennnesseln aus meinem Garten für Tees. Ab sofort dann auch Sonnenblumenblütenblätter (: Dankeschön !!
Vielen lieben Dank für Dein Feedback und viel Spaß beim Trocknen von Sonnenblumenblütenblättern.
Aber auch frisch über einen Salat gestreut sehr lecker und optisch ein Träumchen.
Liebe Grüße und eine schöne erfolgreiche Woche
Hans