Grapefruit – gesund und gefährlich

Hat die Grapefruit den Beinamen „Königin der Zitrusfrüchte“ verdient oder sollte man besser auf ihren Genuss verzichten? Mit einem ordentlichen Vitamin C – Gehalt, wenig Kalorien, kaum Fett und reichlich von dem Ballaststoff Pektin, gehört die Grapefruit zu den bei Sportlern sehr beliebten Früchten. Welche Nebenwirkungen können beim Verzehr von Grapefruit auftreten? Erfahren Sie alles Wichtige über die Grapefruit – gesund und gefährlich.

Herkunft

Die Grapefruit, auch Paradiesapfel oder Adamsapfel genannt, ist eine Frucht des Grapefruitbaums. Sie ist eine Kreuzung, die aus der Pampelmuse und der Orange entstanden ist. Die Grapefruit soll um 1750 erstmals auf Barbados entdeckt worden sein. Von dort gelangte sie über Florida nach Texas und Kalifornien. Mittlerweile wird die Grapefruit in fast allen subtropischen Gebieten weltweit angebaut, wobei China und Vietnam, von den geernteten Mengen her, die USA überholt haben.

Grapefruit – gesund und gefährlich: Inhaltsstoffe

Befassen wir uns erst einmal mit den gesunden Inhaltsstoffen.

Vitamine

  • Die Grapefruit hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C. Das auch als Ascorbinsäure bezeichnete Vitamin C stärkt das Immunsystem und ist als Antioxidans am Zellschutz beteiligt. Drei Grapefruits am Tag decken allein den Bedarf eines Erwachsenen.
  • Daneben liefert die Frucht auch Folsäure – Vitamin B9. Infos zur Folsäure findet Ihr in dem Beitrag zur Folsäure.
  • Beta – Carotin, die Vorstufe zum Vitamin A stärkt die Sehkraft und wirkt antioxidativ.
  • Weitere B-Vitamine sind in kleineren Mengen auch vorhanden und wie sagt man so schön: Kleinvieh macht auch Mist.

Mineralstoffe

In der Zitrusfrucht stecken auch viele Mineralstoffe, allen voran

  • Kalium trägt wesentlich zur Funktionsfähigkeit unserer Zellen, Muskeln und des Nervensystems bei.
  • Calcium ist wesentlich am Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen beteiligt und spielt außerdem eine wichtige Rolle bei den Enzym-Aktivitäten im Körper.
  • Eisen ist für die Blutbildung und den Transport von Sauerstoff zuständig und schützt den Körper außerdem, indem es das Immunsystem stärkt und unsere Leistungsfähigkeit erhöht.
  • Phosphor ist wichtig für die Zellwände und einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.
  • Magnesium aktiviert wichtige Enzyme und ist für Muskeln, Herz, Bindegewebe und Energiegewinnung unentbehrlich.

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind von ihrer Definition her weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die Wasser binden und im Darm aufquellen. Dadurch wird das Stuhlvolumen vergrößert und der Darminhalt im Körper schneller weitertransportiert. Somit wird die Verdauung auf eine natürliche Weise angeregt und Verstopfungen vorgebeugt. Sie finden sich vor allem in Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten sowie in geringen Mengen auch in Milch.

Im Falle der Grapefruit heißt der Ballaststoff Pektin. Bei Pektinen handelt es sich um Stoffe, die in den Zellen fast aller Pflanzen vorkommen und ihnen unter anderem Stabilität verleihen. Äpfel sind zum Beispiel auch reich an natürlichem Pektin. Pektine sind Ballaststoffe, die vom Körper einfach wieder ausgeschieden werden und dabei meist auch eine „darmreinigende“ Funktion übernehmen.

Auch auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel wirkt sich Pektin positiv aus. Es verhindert einen zu schnellen Anstieg des Blutzuckers, der zu den berühmten Heißhungerattacken führt. Zudem senken Pektine nachweislich das Cholesterin im Blut, vor allem das schädliche LDL-Cholesterin.

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Grapefruit im Handel

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele sekundäre Pflanzenstoffe machen die Grapefruit so gesund. Die enthaltenen Carotinoide wirken antioxidativ, immunstärkend und entzündungshemmend. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollen diese Stoffe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, altersbedingte Augenerkrankungen und eventuell sogar Krebs senken können.  

Zudem enthalten die Grapefruit den sekundären Pflanzenstoff Lycopin, der auch in Tomaten steckt und für die rote Färbung sorgt.

Lycopin werden eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften zugeschrieben: Es soll antioxidativ wirken und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Außerdem soll es möglicherweise der Entstehung bestimmter Krebsarten vorbeugen.

Soweit zu den Inhaltsstoffen der Grapefruit. Zu Bemerken wäre noch, dass sie kaum Fett enthalten und kalorienarm sind. Abnehmwillige können sich freuen.

Grapefruit – gesund und gefährlich: Wechselwirkungen

Kommen wir zu dem Begriff „gefährlich“ im Beitragstitel.

Zu den großartigen sekundären Pflanzenstoffen in der Grapefruit gehört auch Naringin. Gerade dieses Naringin führt in Verbindung mit Medikamenten zu teils erheblichen Nebenwirkungen. Das Naringin, das für den bitteren Geschmack der Grapefruit verantwortlich zeichnet, hemmt Enzyme beim Abbau von Medikamenten im Darm. Ein Großteil der Wirkstoffe eines Medikaments werden durch diese Enzyme im Normalfall abgebaut, bevor das Medikament überhaupt in den Organismus gelangt. Hat man aber Grapefruit zu sich genommen, sind die Enzyme nur damit beschäftigt das Naringin der Grapefruit abzubauen, sodass die Wirkstoffe des Medikaments ungefiltert in den Blutkreislauf gelangen. Dies führt zu einer unkontrollierten Überdosierung des Medikaments.

Kanadische Wissenschaftler haben bislang 85 Medikamente gefunden, bei den regelmäßige Wechselwirkungen mit der Grapefruit auftreten. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Blutdruckmittel, Antiallergika, Schmerzmittel, Cholesterinsenker und Krebsmedikamente. Schmerzmittel und Grapefruit führen zusammen zu einer enormen Belastung der Leber. Fälle, in denen Patienten wegen der Einnahme von Antiallergika mit vermeintlich gesundem Grapefruitsaft gestorben sein sollen, sind keine Seltenheit.

Zu den Medikamenten, die nicht mit der Grapefruit kombiniert werden sollen, gehört auch die Antibabypille. Die ohnehin schon thrombosefördernden Nebenwirkungen vieler Antibabypillen werden durch Grapefruits bis zu 20fach verstärkt. Unbehandelt führt eine Thrombose zu lebensgefährlichen Folgeerkrankungen wie Lungenembolien, Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Zusammenfassend sollte man beifolgenden Medikamentengruppen besondere Vorsicht walten lassen:

  • Medikamente gegen Erektionsstörungen mit dem Wirkstoff Sildenafil
  • Cholesterinsenker mit dem Wirkstoff Simvastatin
  • Zolpidem-haltige Schlafmittel
  • Blutdruckmittel mit den Wirkstoffen Amlodipin und Verapamil

Der Effekt der Grapefruit auf den Stoffwechsel dauert viele Stunden an, sodass es auch nicht ausreicht, die Medikamente zeitversetzt einzunehmen. Experten raten zudem, Medikamente nur mit Leitungswasser einzunehmen. Generell gilt: Wenn Sie wegen möglicher Wechselwirkungen unsicher sind, fragen Sie am besten bei Ihrem Arzt nach.

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Grapefruit – gesund und gefährlich: Fazit

Die Grapefruit ist eine sehr gesunde Zitrusfrucht, mit vielen positiven Auswirkungen auf unseren Körper, solange wir keine bestimmten Medikamente, angefangen bei der Antibabypille, Cholesterinsenkern bis zum Bluthochdruck nehmen müssen. Suchen Sie das Gespräch mit ihrem Arzt, wenn sie Medikamente nehmen, die zu den oben aufgeführten Medikamentengruppen gehören.

Bleiben oder werden Sie gesund!