Am Kümmel scheiden sich die Geister, das heißt beim Geschmack vom Kümmel gehen die Meinungen stark auseinander. Doch die Samen der Arzneipflanze des Jahres 2016 sind voller wichtiger Vitalstoffe und sollen beim Verdauen helfen. Erfahren Sie hier bei BellsWelt alles Wichtige über Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz.
Herkunft
Echter Kümmel, auch einfach Kümmel, Wiesen-Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt, gehört zur Familie der Doldenblütler und ist eines der ältesten Gewürze weltweit. Die ältesten gefundenen Kümmelfrüchte sind über 5000 Jahre alt und der Kümmel ist in Vorderasien und den Mittelmeerländern beheimatet.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz
Der Kümmel zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt. Auch wenn sich am Geschmack von Kümmel die Geister scheiden, so hat Kümmel seinen festen Platz in fast jeder Küche. Die kleinen Körner verfeinern nicht nur manch ein Gericht, sondern sie haben auch eine heilende Wirkung gegen viele Beschwerden. Sie werden in verschiedenen Darreichungsformen eingesetzt: als Tee, als Öl und zermahlen.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz: Inhaltsstoffe
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind in Kümmel mehr als reichlich enthalten. Kalorienarm ist Kümmel mit 380 Kilokalorien pro 100 Gramm jedoch nicht, aber wer verzehrt 100 Gramm Kümmel auf einmal? Schauen wir uns einmal die wichtigsten Stoffe an.
Kalium
Kümmel enthält Kalium in einer für ein Gewürz sehr großen Menge: 1350 Milligramm pro 100 Gramm. Damit liegt das Gewürz als Kaliumlieferant noch vor der Banane. Kalium ist sehr wichtig für die Herzgesundheit und für die Weiterleitung von Nervenimpulsen sowie für den Säure-Basen-Haushalt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Kalium eine tägliche Aufnahme von 4000 Milligramm (1). Der Kümmel kann zur Erreichung des Zieles einen nicht unerheblichen Beitrag leisten (2).
Calcium
Auch mit Calcium ist der Kümmel reich gesegnet: 950 Milligramm pro 100 Gramm. Mit diesem Wert macht das kleine Gewürz vielen Milchprodukten ernsthafte Konkurrenz. Calcium ist essenziell, lebenswichtig, für den Aufbau von Knochen und Zähnen und sollte daher ein wichtiger Bestandteil der Ernährung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen sein.
Magnesium
In Kümmel ist der Mineralstoff Magnesium auch reichlich vorhanden. Von seinen Mengen (260 Milligramm pro 100 Gramm) liegt das Gewürz in einer Klasse mit Nüssen. Magnesium ist sehr wichtig für die Nervenfunktion und unseren Energiestoffwechsel sowie für die Herzgesundheit. Ein Magnesiummangel kann zu Müdigkeit und Muskelkrämpfen führen.
Eisen
Die kleinen Körnchen haben es „faustdick hinter den Ohren“, denn sie sind auch noch ein wichtiger Eisenlieferant. Mit 16 Milligramm pro 100 Gramm liegt Kümmel über den Werten von tierischen Produkten. Das wichtige Spurenelement Eisen spielt eine wichtige Rolle beim Sauerstofftransport und bei der Bildung des roten Blutfarbstoffes (3).
Aber wir sind immer noch nicht am Ende der Aufzählung wichtiger Vitalstoffe im Kümmel. Die Vitamine B1, B2 und B6 sind in kleineren, aber nicht zu verachtenden Mengen, vorhanden. Phosphor und Beta-Carotin sind wiederum in relevanten Mengen im Kümmel enthalten.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz wirkt verdauungsfördernd
Kohl, Hülsenfrüchte und andere schwerverdauliche Gerichte sollte man nicht ohne Kümmel zubereiten, denn das Gewürz hat eine große verdauungsfördernde Wirkung. Kümmelaroma verträgt sich mit fast allen Gerichten und von daher sollte man das Gewürz öfter in der Küche einsetzen.
Ein kleiner Teelöffel Kümmel (ca. 6 g) schenkt uns unglaubliche zwei Gramm Ballaststoffe. Dies entspricht 10 Prozent der empfohlenen Tagesmenge (DGE) für einen Erwachsenen. Ballaststoffe werden für eine regelmäßige Verdauung benötigt, so dass Kümmel, gemeinsam mit anderen Nahrungs-Ballaststoffen, wesentlich zu einer regelmäßigen Verdauung beitragen kann.
Die Tatsache, dass Ballaststoffe Darmgifte an sich binden und zur Ausscheidung bringen, darf in diesem Zusammenhang noch einmal erwähnt werden.
Schon immer gilt Kümmel als das mit Abstand wirkungsvollste pflanzliche Mittel gegen Blähungen und Krämpfe im Magen-Darmbereich. Zu verdanken haben wir die beruhigende, entspannende und entkrampfende Wirkung des Kümmels seinen ätherischen Ölen.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz senkt das Entzündungsrisiko
Die Kümmelsamen weisen eine antientzündliche Wirkung auf, welche verschiedene Entzündungen im Körper reduzieren können. Hierfür verantwortlich sind die ätherischen Öle in den Samen. Es ist also sinnvoll die Kümmelsamen vor der Nutzung im Mörser oder einer Küchenmaschine zu zerkleinern, damit die Öle freigesetzt werden.
Kümmel wirkt, wie bereits erwähnt, lindernd bei Beschwerden rund um den Darm. Mit einer Tasse Kümmeltee oder als Gewürz in Gerichten können Sie nichts falsch machen – ganz im Gegenteil: Die Samen sind eine Wohltat für unseren Körper, was wiederum zeigt, warum Kümmel gesund ist.
Alle Eltern kennen sicher die quälenden Verdauungsstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie finden durch die Verwendung von Kümmel ein schnelles Ende.
Säuglingen können ein bis zwei Esslöffel Kümmeltee zusätzlich zur Milch in das Fläschchen gegeben werden. Ältere Kinder können den Kümmeltee, eventuell mit wenig Honig gesüßt, pur trinken. Hierbei ist aber zu beachten, dass der Tee unter 40 °C abgekühlt ist, damit die gesunden Inhaltsstoffe des Honigs erhalten bleiben.
Auch für junge Mädchen oder Frauen, die ihre Periode schmerzhaft erleben, gibt es kaum ein besseres Mittel zur Entkrampfung als frisch aufgebrühten Kümmeltee.
Daher jetzt zum Rezept für Kümmeltee.
Rezept
Kümmeltee
Zutaten
- 1 TL Kümmel (zerstoßen (circa 2 Gramm))
- 250 ml Wasser (kochend)
Instruction
Notizen
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz: Nebenwirkungen
Kümmel sollte nicht im Übermaß konsumiert werden, da es zu Allergien und Hautreizungen kommen kann. Auch die Inhalation der ätherischen Öle kann unter Umständen einen Asthmaanfall auslösen. Asthmatiker ist daher von Kümmel eher abzuraten.
Konzentriertes Kümmelöl sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ohne ärztlichen Rat angewendet werden.
Das Kümmelöl sollte nicht über längere Zeit in hohen Dosen eigenommen werden, da dies zu Leber- und Nierenschäden führen kann.
Kümmel – Arzneipflanze und Gewürz: Fazit
Die braunen Samen der Arzneipflanze strotzen nur so vor Nährstoffen. So besitzt Kümmel überdurchschnittlich viel Kalium, Magnesium und Calcium welche wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, die Nervenfunktion, die Herzgesundheit und dem Aufbau von Knochen und Zähnen sind. Auch Eisen ist reichhaltig in Kümmel zu finden.
Sehr bekannt ist Kümmel vor allem für die verdauungsfördernde und bekömmliche Wirkung. Die enthaltenen ätherischen Öle lindern daher Blähungen und Verdauungsstörungen und können sogar nachgewiesen das Risiko für Entzündungen wie beispielsweise Darmerkrankungen senken.
Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel wird Kümmel bei dyspeptischen Beschwerden empfohlen, also etwa bei Oberbauchschmerzen, Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen. Auch Verdauungsbeschwerden bei Säuglingen (blähende Koliken) lassen sich mit der Heilpflanze behandeln.
Bleiben oder werden Sie gesund!
1.www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kalium/
2.www.dge.de/wissenschaft/faqs/kalium/
3.www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_eisen_in_lebensmitteln-28383.html
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