Der Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht gilt als älteste Heilfrucht der Menschheit. In der griechischen Mythologie und in der Bibel wird der Granatapfel an vielen Stellen erwähnt und es soll Hinweise geben, dass bei Adam und Eva der Apfel ein Granatapfel war. Er wird seit Jahrhunderten als Nahrungs- und Genussmittel verwendet. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften sind dabei in vielen Kulturen bekannt und werden oft genutzt – besonders Granatapfelsaft ist aufgrund seiner gesunden Wirkung beliebt. Zu kaum einer anderen Pflanze wurden in den letzten Jahren mehr ernährungswissenschaftliche Studien durchgeführt als zum Granatapfel. Erfahren Sie hier alles Wissenswertes über den Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht.
Herkunft
Der Granatapfel (Punica granatum) gehört zur Familie der Weiderichgewächse und stammt ursprünglich aus den Gebieten Iran, Afghanistan und Nordindien. Das heutige Verbreitungsgebiet umfasst den Mittelmeerraum sowie West- und Mittelasien. Die archäologischen Überlieferungsbedingungen für den Granatapfel sind schlecht, weil die Frucht meist frisch verzehrt wird. Gleichwohl gibt es einige seltene Funde im Verbreitungsgebiet die auf eine Jahrtausende alte Nutzung hindeuten.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht
Von außen betrachtet ist der Granatapfel, bis auf wenige Ausnahmen, wahrlich keine Schönheit. Er stapelt sehr tief, denn öffnet man ihn, offenbart er seine ganze Schönheit. Rubinrote Kerne in einer perfekten Anordnung bieten uns einen wunderschönen Anblick; eine Schönheit die sprachlos machen kann.
Neben der ganzen Schönheit schenkt uns das Obst noch eine große Zahl an Nährstoffen. Alle Nährstoffe einzeln betrachtet, sind sie dann vielleicht nicht so der Renner, aber in der Zusammensetzung oder dem Zusammenspiel der vielen Wirkstoffe des Granatapfels (Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe) betrachtet bietet der Granatapfel eine perfekte Kombination für unsere Gesundheit.
Betrachten wir jetzt die wichtigsten Eigenschaften des Granatapfels im Einzelnen.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht: Kalorien, Vitamine und Inhaltsstoffe
Granatapfel ist sehr reich an B-Vitaminen, Folsäure, Biotin und Beta-Karotin, aber auch an Mineralstoffen wie Kalium und Calcium, Spurenelementen wie Eisen und wertvollen Antioxidantien sowie Ballaststoffen.
Er enthält auch Vitamin E und C, das letzte allerdings deutlich weniger als Orangen, die es auf sechsmal so viel Vitamin C bringen.
Allerdings sind die kleinen roten Kerne auch süß – kein Wunder, denn die Kerne eines Granatapfels (125 Gramm) liefern etwa 21 Gramm (Frucht-)Zucker und somit 84 Kilokalorien.
Da die Powerpakete jedoch meist in geringen Mengen, verwendet werden, ist der Wert für das Kalorienkonto kaum erwähnenswert.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht voller Antioxidantien
Die kräftige rote Farbe der Kerne weist auf einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenfarbstoffen, den Polyphenolen (1), hin. Diese gehören zu den Antioxidantien. Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen (2), also schädlichen Umwelteinflüssen. Sind unsere Zellen gut geschützt, kann das Risiko, an Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu erkranken, deutlich gesenkt werden (3).
Punicinsäure und Punicalagin, zwei weitere Stoffe die den Granatapfel so gesund machen. Ersteres ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die im Granatapfel Kernölvorkommt und reich an Antioxidantien ist, welche die Körperzellen vor Schädigungen schützen. Punicalagin ist ein Gerbstoff, auch Tannin genannt, und gehört zur Gruppe der Polyphenole. So soll Punicalagin eine potenziell krebshemmende Wirkung besitzen, die Entstehung von Alzheimer hemmen und eine antientzündliche Wirkung aufweisen (4).
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht schützt vor Krebs
Verschiedene Tests zeigten, dass die im Granatapfel enthaltenen Polyphenole positive Wirkung bei Prostata-, Magen-, Darm-, Lungen- und Brustkrebs. Diese Wirkungen sind auf die oben beschriebenen Polyphenole zurückzuführen. Insbesondere bei Prostatakrebs, der häufig bei Männern auftretenden Krebsart, zeigt Granatapfel eine seiner Stärken (5).
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht gegen Arthritis und Gelenkschmerzen
Wie schon oben erwähnt beeindrucken Granatapfelkerne mit einer Vielzahl an gesundheitsfördernden Effekten auf den Körper. Hierzu zählen auch positive Veränderungen bei Arthritis und Gelenkschmerzen. Die antientzündlichen Inhaltsstoffe des Granatapfels können dabei helfen, die durch die Krankheit auftretenden Schmerzen zu verringern (6).
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht senkt den Blutdruck
Einer amerikanischen Studie zufolge soll die regelmäßige und langfristige Einnahme von Granatapfelsaft die Herzgesundheit stärken und die Durchblutung des Herzmuskels verbessern. Verengende Gefäßablagerungen der Halsschlagader nehmen ab und der Blutdruck kann gesenkt werden. Aufgrund dessen kann das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall reduziert werden. Wer ist dafür verantwortlich? Die Polyphenole! (7)
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht senkt das Cholesterin
Granatapfel soll sich günstig auf die Blutfettwerte ausüben und den Cholesterinspiegel normalisieren.
In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Saft vor dem „schlechten” LDL-Cholesterin schützt, das zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) führt – einer Verstopfung der Blutgefäße wird so vorgebeugt und letztendlich wird so die Herzgesundheit gestärkt.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht als natürliches Aphrodisiakum
In vielen Kulturen gilt die rote Frucht als Symbol der Liebe, Gesundheit und Fruchtbarkeit. Jeder Türkei Urlauber ist bestimmt schon einmal an einem der zahlreichen Stände auf ein Glas Viagra angesprochen worden.
Ein Glas Granatapfelsaft täglich steigert die Libido, denn er erhöht den Testosteronspiegel bei Männern und Frauen und sorgt für einen guten Blutfluss.
Sogar gegen Impotenz soll er wirken.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht gegen bakterielle Infektionen
Granatapfelkerne können sich dank ihrer antientzündlichen und antibakteriellen Eigenschaften gegen schädliche Mikroorganismen im Körper als wirksam erweisen. Auch im Mund- und Rachenraum entfaltet der Granatapfel seine antientzündliche Wirkung und kann so beispielsweise Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und einer Prothesenstomatitis vorbeugen. Ein wirksames Rezept gegen Durchfall findet Ihr weiter unten.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht öffnen
So beliebt das Vitalstoffpaket ist, die Zubereitung macht Probleme, weil die Spritzer vom Granatapfelsaft Flecken auf der Kleidung hinterlassen und schwer wieder rausgehen.
Im Supermarkt und beim Gemüsehändler werden Schälchen mit bereits fertigen Granatapfelkernen angeboten. Hierbei sollte man beachten, dass die Gefahr der Keim Belastung gegeben ist.
Frischer und günstiger ist es, es selbst zu machen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Am saubersten ist es, die Frucht zu vierteln und die Viertel in einer Schüssel voll kaltem Wasser mit den Händen aufzubrechen.
Dann spritzt der Saft ins Wasser, die Kerne sinken ab, das Fruchtfleisch schwimmt oben und lässt sich leicht absammeln. Kerne abgießen – fertig! - Plan B: Den Granatapfel rollen, halbieren und mit der Mitte nach unten über eine Schüssel halten. Die Kerne mit einem Kochlöffel herausklopfen.
- Dritte Variante: Schneide den Granatapfel in einzelne Spalten und löse mit einem Teelöffel oder händisch die Kerne aus.
Rezept
Was machen die meisten zu Hause, sie genießen die leckeren Kerne und schmeißen den Rest-die Schalen- in den Müll.
Wegwerfen geht schnell und beim Granatapfel ist dies auch noch falsch.
Bestimmt hatte jeder von uns schon einmal einen Darmkatarrh, sprich Durchfall. Die Naturarznei dagegen heißt: getrocknete Granatapfelschalen.
Nochmal zum Anfang. Man schält den Granatapfel, wie man das ohne Spritzer macht, habt Ihr oben gelesen, genießt die Kerne und legt die Schalen an einem trockenen Platz zum Trocknen. Bei Bedarf kocht man aus den Schalen einen Tee. Wenn ich ehrlich bin, schmecken tut er nicht, aber er hilft. Verfeinern kann man ihn mit etwas Honig, dann lässt er sich auch ohne Probleme trinken. Die getrockneten Schalen bewahren wir in einem Glas -luftdicht- auf.
Granatapfelschalen Tee
Zutaten
Zutaten für 250 ml Tee
- Granatapfelschale circa 4×5 cm groß. getrocknet
- 250 ml Wasser
Instruction
- Die Granatapfelschalenstücke zusammen mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, von der Herdplatte nehmen und ca. 10 min ziehen lassen.Granatapfelschale circa 4×5 cm groß. getrocknet, 250 ml Wasser
- Abschütten und lauwarm trinken.
- Sie können den Tee mit Agavendicksaft, Kandiszucker oder Honig verfeinern.
Notizen
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Granatapfel – die gesunde Paradiesfrucht: Fazit
Granatapfelkerne enthalten viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Antioxidantien in relevanten Mengen.
Die rubinroten Kerne vereinen zwei Stoffe in sich, die krebshemmende sowie antientzündliche Wirkungen besitzen und die Entstehung vom Alzheimer hemmen können.
Der regelmäßige Genuss von Granatapfelsaft fördert die Herzgesundheit.
Studien belegen, dass die tägliche Menge von 150 ml Granatapfelsaft ausreicht, um den Blutdruck signifikant zu senken.
Genauso positiv wirkt sich der Saft auf die Gelenke aus und beugt somit der Arthrose vor.
Die antibakteriellen Eigenschaften können verschiedene Bakterien im Körper bekämpfen (siehe Granatapfelschalen Tee).
- Polyphenole sind natürliche sekundäre Pflanzenstoffe wie Farbstoffe und Geschmacksstoffe und sollen die Pflanzen vor Fressfeinden schützen oder Insekten zur Bestäubung anlocken.
- Freie Radikale sind „unersättliche Halunken“. Im Molekül haben sie einen Arm frei und mit diesem entreißen sie den körpereigenen Molekülen ein Elektron. Diesen Prozess nennt man Oxidation und diese kann langfristig zu Hautalterung, Rheuma, Demenz oder gar Krebs führen. Antioxidantien bekämpfen die Oxidation, indem sie freiwillig ein Elektron abgeben und so die freien Radikalen unschädlich machen.
- M. Aviram et al.: Pomegranate juice consumption for 3 years by patients with carotid artery stenosis reduces common carotid intima-media thickness, blood pressure and LDL oxidation. In: Clin Nutr. Band 23, Nr. 3, 2004, S. 423–433, doi:10.1016/j.clnu.2003.10.002, PMID 15158307.
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23468550/
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23320197/
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20955562/
- onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ptr.4977
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