Der Zucker ist wichtig für den menschlichen Organismus. Aber Zucker hat auch viele negative Auswirkungen auf unseren Körper. Er macht uns schlapp, müde, depressiv und krank. Jedoch ist Zucker nicht gleich Zucker. Haushaltszucker ist nicht gesund, während der natürliche Zucker in Früchten und Gemüse wichtig und gesund ist. Erfahren Sie alles Wichtige über Zucker – weniger ist mehr.
Zucker – weniger ist mehr
Befassen wie uns zunächst mit den Wirkungen des Zuckers auf Körper, Geist und Seele.
Wirkung auf den Körper
Der Körper verhält sich wie ein Junkie, wenn es um Energie geht. Er ist süchtig nach Energie. Dies ist verständlich, denn diese Energie brauchen wir zum Atmen, Arbeiten, Denken und Laufen. Sobald wir essen und trinken, beginnt der Verdauungsvorgang in unserem Körper und der Beginn liegt schon im Mund. Dem Körper geht es um die Energie der Nahrung, ein paar wichtige Nährstoffe verabscheut er nicht, wenn sie einmal da sind. Der Körper ist in der Lage aus der gesamten Nahrung winzige Zuckerbestandteile zu gewinnen. Diese werden über das Blut zu den Zellen transportiert, wo sie gebraucht werden.
Unser Körper bekommt dabei Hilfe von dem Hormon Insulin. Bildlich gesprochen nimmt das Insulin wie ein Lagerist den Zucker aus dem Blut und verstaut ihn in die Zellen. Kommt jetzt viel Zucker, gerät der Lagerist ins Schwitzen und kommt dann wieder weniger kann er chillen. Nehmen wie also Zucker auf, erhöht sich Blutzuckerspiegel und reguliert sich anschließend wieder.
Der ausschließliche Energielieferant für die Zellen ist Glukose, also Traubenzucker. Glukose ist die Zuckerart, ohne die kein Mensch leben kann.
Wirkung auf das Gehirn
Neben dem Zuckerstoffwechsel, der auch die Gehirnzellen versorgt, gibt es noch eine andere Reaktion des Gehirns auf Süßes. Sie beginnt bereits vor der Nahrungsaufnahme. Und hier kann ich auch ein Lied singen, es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich beim Anblick von Geleefrüchten – Titelbild – gesabbert. Schon beim Anblick von Süßem meldet sich das Belohnungszentrum im Gehirn und verbreitet Vorfreude. Anschließend geben die Sinnesrezeptoren auf der Zunge positive Signale an das Gehirn und dies meldet zurück: „Bitte mehr davon!“ und schon war die Packung leer. Dabei irrt unser Gehirn sich nicht, denn es ist von Glukose abhängig; doch ein Junkie.
Zucker – weniger ist mehr
Was geschieht im Körper, wenn es zu wenig oder zu viel Zucker gibt? Dieser Frage wollen wir jetzt nachgehen.
Zuckerfreie und zuckerreiche Ernährung
Unser Körper ist ein schlaues „Kerlchen“, er kann Glukose selbst gewinnen und holt sich den Zucker aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Dies können zum Beispiel Kartoffeln, Reis und Vollkornbrot sein. Eine direkte Form der Zuckeraufnahme in Form von Haushaltszucker braucht unser Körper nicht, er ist damit auch unterfordert.
Zuckerfrei
Bei einer Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten, aus denen der Körper Zucker gewinnt, führt dazu, dass der Körper dann seine Speisekammern leer räubert, weil er Energie braucht. Zuerst werden die kurzfristigen Speicher geleert. Wenn dann immer noch keine ausreichende Mengen Kohlenhydrate kommen, wird Fett umgewandelt und die Folge ist eine Gewichtsabnahmen 😊. Alle Abnehmwilligen wird es freuen.
Zuckerreich
Was geschieht aber, wenn zu viel Zucker geliefert wird? Bleiben wir einmal bei dem Bild mit dem Lageristen. Ich habe zwei Schachteln Geleefrüchte gefuttert und die Zuckerbestandteile sind im Blut unterwegs. An der Entladestelle steht der fleißige Arbeiter und nimmt ein Stück Zucker nach dem anderen hinaus und packt es in die Zellen, diese sagen aber irgendwann: Stopp, ich bin voll. Jetzt hat der Fleißige ein Problem, wohin mit dem Gedöns?
Aber unser Körper ist ja schlau, es gibt Lager für diese Fälle. Damit jetzt nicht alles wie Kraut und Rüben durcheinander gestapelt wird, gibt es verschiedene Läger und Regeln was wo hingehört.
Lagerung
Unser Körper arbeitet rund um die Uhr, 24/7, wie man es jetzt ausdrückt. Er arbeitet auch wenn wir schlafen, das heißt er verbraucht auch Energie in dieser Zeit. Wo nimmt der Körper diese her? Es gibt im Körper Handlager, so nennt man diese in Betrieben und der Lagerist hat die Glucose für den direkten Zugriff in die Handlager gepackt. Im Körper heißen diese Lager Leber und Niere. Und diese Organe gewährleisten die Energieversorgung der Zellen.
Die Glucose ist jetzt versorgt, aber was ist mit der Fructose, dem Fruchtzucker? Fruchtzucker ist zum Teil in gesüßten Lebensmitteln, Säften und Obst enthalten. Zu viel davon verursacht manchmal Blähungen. Außerdem aktiviert Fruchtzucker nicht das Appetitzentrum in unserem Gehirn und macht damit nicht satt. Fructose wird bis zum Dünndarm durchgewunken und kann erst bei übermäßigem Genuss zu Problemen führen.
Wenn alle Lagermöglichkeiten erschöpft sind und immer noch die verschiedensten Zucker angeliefert werden, wird der Lagerist sauer und wandelt den ganzen Zuckerkram in Fett um und dieses wird dann überall, wo er ein bisschen Platz findet, eingelagert. Platz ist zum Beispiel in unseren Organen oder im Blut.
Zuckerarten und -verstecke
Wie schon erwähnt ist Glucose lebensnotwendig. Doch unsere zumeist bearbeiteten Lebensmittel enthalten noch viele andere Zuckerarten, die auf den Verpackungen dieser Lebensmittel trickreich versteckt werden. Es steht nicht einfach nur Zucker auf der Packung, sondern es tauchen Begriffe wie zum Beispiel Saccharose und Dextrose auf. Im Folgenden versuche ich die wichtigsten zu erklären.
Saccharose
Einer der Inhaltsstoffe von Haushaltszucker ist Saccharose, den wir alle kennen. Haushaltszucker wird aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen.
Dextrose
Glucose – Dextrose: kein Unterschied, es handelt sich um die gleiche Substanz. Der Körper kann es selbst aus der Nahrung gewinnen und man findet es in Früchten und Honig.
Raffinose
Es handelt sich bei der Raffinose um einen sogenannten Dreifachzucker, der aus Galactose, Glucose und Fructose besteht. Raffinose finden wir in Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen.
Fructose
Fruchtzucker ist Fructose. Er kommt in Äpfeln und Birnen, sowie im Haushaltszucker vor.
Aber egal wie sie auch heißen mögen, eines ist wichtig: Keine Zuckerart muss dem Körper extra zugeführt werden. Auch nicht die wichtige Glucose, etwa in Form von Traubenzucker. Unser Körper ist so schlau, dass er alles Wichtige aus einer ausgewogenen gesunden Ernährung rausholen kann. Nehmen wir dem Körper diese Aufgabe ab, gerät der Stoffwechsel durcheinander und der Lagerist wird arbeitslos oder überfordert. Beides ist nicht gut.
Zucker – weniger ist mehr
Es stellt sich jetzt die Frage: Wieviel ist gesund?
So viel Zucker ist gesund
Auch für diese Frage gibt es in unserer geregelten Welt Richtwerte. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Aufnahme von Zucker von 25 bis 50 Gramm pro Tag. Hier in Deutschland nehmen wir durchschnittlich die doppelte Menge zu uns. Früher habe ich mit meinen Geleefrüchten jemanden seinen Zucker weggefuttert, dieser möge mir verzeihen😉.
Zucker – weniger ist mehr: Folgen übermäßigen Genusses
Nehmen wir zu viel Zucker zu uns, dazu gehören auch die versteckten Zucker, dann haben wir mit einer ganzen Reihe von Problemen zu tun:
- Karies
- Gewichtszunahme
- Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit
- Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Depressionen, Angstzustände
- Magen- und Darmprobleme wie Völlegefühle, Blähungen, Durchfall und Verstopfung
- Haarausfall und Hautkrankheiten
- Pilzbefall
Diese Liste ist nicht abschließend!
Wir alle kennen diese Folgen, aber warum ändern wir nichts, warum gibt es diese unstillbare Lust auf Süßes? Dafür gibt es zwei Gründe:
- Unser Gehirn ist noch von Urzeiten so programmiert: Zuckerreiche Lebensmittel brauchen wir und sie lassen sich gut verwerten. Dieses Signal ist intuitiv vorhanden, auch wenn die Urzeiten schon lange vorbei sind und es damals kaum Süßes gab, wie wir es heute kennen und lieben.
- Hunger ist ein Signal, mit dem unser Körper uns sagt, dass ihm was fehlt. Meistens sind es Vitamine, Mineralien und andere wertvolle Sachen. Durch Zucker wird, gerade weil er kaum wertvolle Stoffe enthält, das Signal lauter – erst recht, wenn der Insulinspiegel nach der Zuckerverwertung wieder sinkt. Da uns unser Körper mit dem Hunger nicht genau sagen kann, was er braucht, nehmen wir im Zweifelsfall noch mehr Zucker zu uns.
Zucker ist ein Heilmittel
Sie haben richtig gelesen, Zucker ist ein Heilmittel! Manche Ärzte verwenden ihn zur Wundbehandlung – vor allem bei Brandwunden sind Heilerfolge angeblich überwältigend, und dort, wo manches Mal Antibiotika versagten, konnte Zucker als hervorragender Wundheiler und sogar als Unterdrücker von Infektionen zum Einsatz kommen.
Zucker – weniger ist mehr: Fazit
Der Zucker hat viele negative Auswirkungen auf den Körper. Er macht uns schlapp, müde, depressiv und krank. Jedoch ist Zucker nicht gleich Zucker. Der Zucker ist wichtig für den menschlichen Organismus. Haushaltszucker ist nicht gesund, während der natürliche Zucker in Früchten und Gemüse wichtig und gesund ist.
Sie haben erfahren, dass Glucose für unseren Körper sehr wichtig ist. Sie liefert Energie, die der Körper 24/7 benötigt.
Generell ist es empfehlenswert, Zucker und seine Alternativen auf ein Minimum zu reduzieren und zeitgleich den Geschmackssinn wieder zu schärfen. Dadurch brauchen wir weniger von dem süßen Gift. Eine Möglichkeit zur Vermeidung der versteckten Zucker in unseren Lebensmitteln gibt es: Weniger verarbeitete Nahrungsmittel essen und dafür mehr selbst und frisch kochen.
Allein durch eine abwechslungsreiche Ernährung ist unser Körper in der Lage die erforderlichen Mengen an Zucker zur Verfügung zu stellen.
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