Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften

Von der Verdauungsförderung bis zur Immunstärkung

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Haben Sie schon einmal von Wermut gehört? Dieses Kraut wird oft übersehen, aber es hat eine lange Geschichte als Heilpflanze. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Wirkung von Wermut auf unseren Körper und wie es Ihnen bei verschiedenen Beschwerden helfen kann. Erfahren Sie alles Wichtige über Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften.

Herkunft

Wermut, wissenschaftlich auch als Artemisia absinthium bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) – Löwenzahn, Sonnenblume -und ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Die Pflanze ist in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet und wächst bevorzugt an sonnigen und trockenen Standorten wie Wegrändern, Brachen und Hängen.

In Europa ist Wermut weit verbreitet und wächst wild in vielen Ländern, darunter auch Deutschland. In einigen Regionen, wie zum Beispiel in Frankreich und der Schweiz, wird Wermut auch gezielt angebaut. Die Pflanze wird aber auch in anderen Teilen der Welt, wie beispielsweise in Nordamerika, Australien und Neuseeland, kultiviert.

Wermut wurde schon von den alten Griechen und Römern als Heilpflanze genutzt und später im Mittelalter auch zur Herstellung von Absinth verwendet. Heute wird Wermut vor allem in der Naturheilkunde eingesetzt, da er eine Vielzahl von positiven Eigenschaften hat, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können.

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Wermut

Geschichte des Wermutes in der Naturheilkunde

Die Verwendung von Wermut als Heilpflanze reicht bis ins antike Griechenland und Rom zurück. Hippokrates, der als „Vater der Medizin“ gilt, empfahl Wermut zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden. Der römische Naturforscher Plinius der Ältere beschrieb Wermut als „Allheilmittel“. Er empfahl es als Tonikum, das die Verdauung anregt und die Stimmung verbessert.

Im Mittelalter wurde Wermut als Heilmittel weit verbreitet und galt als wichtige Pflanze zur Behandlung von zahlreichen Beschwerden. Dies waren zum Beispiel Magen-Darm-Problemen, Fieber, Parasitenbefall und Hauterkrankungen. Auch die vom mir sehr geschätzte Hildegard von Bingen, setzte Wermut bei ihren Behandlungen ein.

In der Neuzeit geriet Wermut in Verruf, da er aufgrund seines hohen Thujon-Gehalts als Bestandteil des Absinths als psychoaktiv und gesundheitsschädlich angesehen wurde. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Interesse an Wermut jedoch wieder verstärkt, insbesondere in der Naturheilkunde. Wermut wird heute als wirksame Pflanze bei Verdauungsproblemen, Blähungen, Appetitlosigkeit und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Wermut eine Vielzahl von aktiven Wirkstoffen enthält, die antibakteriell, entzündungshemmend, antioxidativ und antiparasitär wirken können. Diese Eigenschaften machen Wermut zu einer vielversprechenden Heilpflanze in der Naturheilkunde.

Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften: Inhaltsstoffe

Wermut enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die für seine medizinischen Eigenschaften verantwortlich sind. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Bitterstoffe: Wermut enthält eine Gruppe von bitteren Verbindungen, einschließlich Absinthin und Anabsinthin. Diese Stoffe regen die Verdauung an und fördern die Produktion von Verdauungssäften.
  • Ätherische Öle: Wermut enthält ätherische Öle, darunter Thujon, Cineol, Campher und Linalool. Diese Öle wirken antimikrobiell und entzündungshemmend.
  • Flavonoide: Wermut enthält Flavonoide wie Rutin und Quercetin, die antioxidative Eigenschaften haben und vor Schäden durch freie Radikale schützen können.
  • Sesquiterpenlactone: Wermut enthält Sesquiterpenlactone, die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen haben können.
  • Phenolcarbonsäuren: Wermut enthält Phenolcarbonsäuren wie Kaffeesäure und Chlorogensäure, die entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben können.
  • Tannine: Wermut enthält Tannine, die adstringierende Eigenschaften haben und bei Durchfall helfen können.

Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe im Wermut kann je nach Herkunft, Anbau- und Erntebedingungen variieren. Insgesamt enthält Wermut eine Vielzahl von Wirkstoffen, die zusammen eine breite Palette von gesundheitlichen Vorteilen bieten können.

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Wermutpflanze

Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften: Verdauungsprobleme

Wermut ist seit langem als Heilpflanze zur Behandlung von Verdauungsproblemen bekannt und wird oft als Verdauungstonikum eingesetzt. Die in Wermut enthaltenen Bitterstoffe, ätherischen Öle und Sesquiterpenlactone wirken synergistisch, um die Verdauung anzuregen und die Produktion von Verdauungssäften zu fördern.

Wermut kann bei einer Vielzahl von Verdauungsproblemen helfen, einschließlich Magenkrämpfen, Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Verstopfung. Die Bitterstoffe in Wermut fördern die Produktion von Magensäften, einschließlich Salzsäure, die die Verdauung von Nahrungsmitteln unterstützt und die Absorption von Nährstoffen verbessert. Gleichzeitig stimulieren sie die Galleproduktion, die wichtig für die Fettverdauung und die Absorption von fettlöslichen Vitaminen ist.

Darüber hinaus können die ätherischen Öle und Sesquiterpenlactone in Wermut antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben, die bei der Behandlung von Infektionen oder Entzündungen im Verdauungstrakt helfen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass Wermut aufgrund seines hohen Thujon Gehalts nicht in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollte. Es ist daher am besten, Wermut als Teil einer ausgewogenen Ernährung und in Maßen zu konsumieren oder als Nahrungsergänzungsmittel unter der Anleitung eines Arztes oder Ernährungstherapeuten einzunehmen.

Daher stellt sich jetzt die Frage:

Was ist Thujon?

Thujon ist eine chemische Verbindung, die in einigen Pflanzen vorkommt, einschließlich Wermut, Salbei und Zypresse. Thujon hat psychoaktive Wirkungen und kann bei hohen Dosen Halluzinationen und Krampfanfälle verursachen. Aus diesem Grund wurde es in einigen Ländern als potenziell toxisch eingestuft und in der Vergangenheit wurde es auch bei der Herstellung von Absinth verwendet, was zu gesundheitlichen Problemen führte.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Wermutprodukte, die auf dem Markt erhältlich sind, normalerweise sehr geringe Mengen an Thujon enthalten und als sicher gelten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat maximale Thujon Gehalte für Wermutpräparate festgelegt, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten. Wenn Wermut jedoch in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen wird, kann dies zu Gesundheitsproblemen führen. Deshalb sollte man sich an die empfohlene Dosierung halten und Wermutprodukte nur unter Anleitung eines qualifizierten Arztes oder Ernährungstherapeuten einnehmen.

Insgesamt ist Wermut eine sichere und wirksame Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen und anderen gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden kann. Es ist jedoch wichtig, sich über die potenziellen Risiken und die empfohlene Dosierung zu informieren, um eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten.

Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften: stärkt die Leber

Wermut kann aufgrund seiner bitteren und antioxidativen Eigenschaften dazu beitragen, die Leber zu stärken und zu schützen. Die Bitterstoffe in Wermut stimulieren die Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse, was die Produktion und den Fluss von Galle verbessert. Die Galle unterstützt die Verdauung von Fett und trägt auch zur Entgiftung der Leber bei, indem sie überschüssige Toxine aus dem Körper entfernt.

Darüber hinaus enthält Wermut auch starke Antioxidantien, die die Leberzellen vor oxidativem Stress schützen können, der durch freie Radikale verursacht wird. Freie Radikale sind Moleküle, die in unserem Körper durch Stoffwechselprozesse oder durch externe Faktoren wie Luftverschmutzung und Rauchen entstehen und oxidative Schäden an den Zellen verursachen können. Antioxidantien in Wermut, wie Flavonoide und Polyphenole, können dazu beitragen, diese Schäden zu reduzieren und die Gesundheit der Leber zu erhalten.

Darüber hinaus gibt es auch einige Hinweise darauf, dass Wermut die Leberfunktion direkt unterstützen kann, indem es die Regeneration von Leberzellen stimuliert und die Bildung von Bindegewebe reduziert, was bei Lebererkrankungen wie Leberzirrhose von Nutzen sein kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Wermut nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung von Lebererkrankungen dienen sollte. Bei Leberproblemen ist es wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften: Nebenwirkungen

Wermut gilt in der Regel als sicher, wenn es in empfohlenen Dosen eingenommen wird. Es können jedoch einige Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei übermäßigem Verzehr oder bei Personen, die empfindlich auf die Inhaltsstoffe von Wermut reagieren.

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Wermut gehören:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Hautausschlag oder Juckreiz

Darüber hinaus enthält Wermut geringe Mengen an Thujon, einer Verbindung, die in hohen Dosen toxisch sein kann. Die Einnahme von großen Mengen von Wermutprodukten, insbesondere von selbst hergestellten oder ungeprüften, kann zu Thujon-Vergiftungen führen, die sich in Krampfanfällen, Halluzinationen und anderen neurologischen Symptomen äußern können.

Schwangere und stillende Frauen sollten Wermut vermeiden, da die Sicherheit der Verwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ausreichend untersucht wurde. Personen, die an Krampfanfällen oder Epilepsie leiden, sollten ebenfalls auf die Verwendung von Wermut verzichten oder vor der Einnahme einen Arzt konsultieren.

Es ist wichtig, sich an die empfohlenen Dosierungen zu halten und Wermutprodukte nur unter Anleitung eines qualifizierten Arztes oder Ernährungstherapeuten einzunehmen, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

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Wermut – bittere Pflanze mit heilenden Kräften: Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Wermut eine bittere Pflanzenmedizin mit einer langen Geschichte in der traditionellen Heilkunde ist. Es enthält eine Vielzahl von aktiven Inhaltsstoffen, einschließlich Bitterstoffen, Flavonoiden und Thujon, die für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind.

Wermut wird traditionell zur Behandlung von Verdauungsproblemen, insbesondere zur Verbesserung der Gallenproduktion und des Leberstoffwechsels, eingesetzt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Wermut aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens beitragen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Wermut bei übermäßigem Verzehr oder unsachgemäßer Anwendung auch Nebenwirkungen verursachen kann, insbesondere bei Personen, die empfindlich auf die Inhaltsstoffe reagieren. Daher sollte Wermut immer in empfohlenen Dosen und unter Anleitung eines qualifizierten Arztes oder Ernährungstherapeuten eingenommen werden.

Insgesamt kann Wermut eine wertvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und einem gesunden Lebensstil sein, aber es ist wichtig, die möglichen Risiken und Vorsichtsmaßnahmen zu kennen und zu respektieren.