Wacholder – Heilpflanze und Gewürz

Die großartige Heilpflanze kann mehr als Gin und Genever würzen

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Der Wacholder gehört seit vielen Jahrhunderten zu den traditionellen Heilpflanzen, denn die blaugrünen Beeren haben es in sich. Sie wirken unter anderem harntreibend, schmerzstillend und verdauungsfördernd. Gegen welche Beschwerden die Heil- und Gewürzpflanze helfen und wie man sie anwenden kann, erfahren Sie hier bei Wacholder – Heilpflanze und Gewürz.

Herkunft

Der Gemeine Wacholder, auch Kranewitt, Juniper, Feuerbaum oder Machangel genannt, gehört botanisch zu den Zypressengewächsen. Er ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel verbreitet und in Mitteleuropa kommt in freier Natur der gemeine Wacholder vor. Wacholder-Arten sind sehr anpassungsfähig und sie kommen vielfach auf trockenen Böden (Sand, Heide) vor. Die Lüneburger Heide ist ein gutes Beispiel hierfür.

Wacholder – Heilpflanze und Gewürz

Die Heilkräfte der Natur wirken oft viel schonender und nachhaltiger auf den menschlichen Organismus, als rein chemisch hergestellte Arzneien. Sie sorgen dafür, dass sich unser Körper in Ruhe stabilisieren und genesen kann, ohne ihn dabei zu sehr zu belasten. Ätherische Öle, Samen und Blätter verschiedener Heilpflanzen sind neben der Schulmedizin also eine durchaus sinnvolle Therapieform. Eine dieser sehr wirkungsvollen und vielseitigen Heilpflanzen ist der Wacholder.

Mit diesen gesunden Inhaltsstoffen, die wir im folgenden besprechen werden, meine ich nicht die Wacholderprodukte Gin, Genever, Wacholder und andere alkoholische Produkte.

Wacholder – Heilpflanze und Gewürz und seine Nährwerte

Der Wacholder hat heilsame Wirkungen, die schon im alten Ägypten bekannt waren. Obwohl die Verzehrmengen gering sind, möchte ich Euch die Nährwerte pro 100 Gramm nicht unterschlagen:

Kalorien42
Eiweiß3,5 g
Fett0,8 g
Kohlenhydrate5 g
Ballaststoffe3 g
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Wacholder

Wacholder – Heilpflanze und Gewürz und seine Inhaltsstoffe

Die ätherischen Öle in der Heilpflanze zeichnen verantwortlich für eine Reihe von positiven Wirkungen auf unsere innerliche und äußerliche Gesundheit. Aber dies ist noch lange nicht alles. Im gemeinen Wacholder befinden sich: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Linolensäure, Mangan, Phosphor, Zink, Zitronensäure und Zucker. Die Wirkungen auf unseren Körper besprechen wir im Folgenden. Eines darf ich aber schon verraten: Antioxidantien, meine Lieblinge sind auch dabei.

Wirkungen von Wacholder

Den Wacholderbeeren werden zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. Der Nutzen der Beeren war bereits im Mittelalter – Hildegard von Bingen – bekannt: Zu Salben weiterverarbeitet, wurden die Beeren zur Behandlung von Gelenkerkrankungen eingesetzt.

Wacholderbeeren sind:

  • Antibakteriell
  • Antiseptisch
  • Blutbindend
  • Blutreinigend
  • Entkrampfend
  • Entwässernd
  • Harntreibend
  • Schmerzstillend
  • Schleimlösend
  • Stoffwechselfördernd
  • Verdauungsfördernd

Zellschutz

Betrachten wir zunächst mein Lieblingsthema die Antioxidantien. Wie alle blauen Früchte – ein gutes Beispiel sind hier die Heidelbeeren und Aronia – sind auch Wacholderbeeren ausgesprochen reich an Flavonoiden. Flavonoide gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Sie sind für die Farbgebung der Pflanzen verantwortlich und schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. Diese sekundären Pflanzenstoffe gelten zu Recht als perfekter Zellschutz: Sie machen freie Radikale im Körper unschädlich und schützen dabei vor Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs, aber auch vor Alterungsprozessen.

Noch einmal zur Erinnerung: Freie Radikale sind „unersättliche Halunken“. Im Molekül haben sie einen Arm frei und mit diesem entreißen sie den körpereigenen Molekülen ein Elektron. Diesen Prozess nennt man Oxidation und diese kann langfristig zu Hautalterung, Rheuma, Demenz oder gar Krebs führen. Antioxidantien bekämpfen die Oxidation, indem sie freiwillig ein Elektron abgeben und so die freien Radikalen unschädlich machen.

Gicht und Rheuma

Schon seit Jahrhunderten wird Wacholder bei diesen Erkrankungen eingesetzt. Die stark harntreibende und entzündungshemmende Wirkung von Wacholderbeeren ist der Hauptgrund, warum man sie traditionell zur Besserung der typischen Beschwerden bei Gicht und Rheuma einsetzt.

Husten und Bronchitis

Der Geschmack von Wacholderbeeren ist gewöhnungsbedürftig, wie ich aus eigener Erfahrung mitteilen darf. Sie schmecken sehr herb, aber einmal daran gewöhnt ist dies kein Problem mehr. Bei hartnäckigem Husten zerkaue ich über den Tag verteilt 3-4 Beeren gründlich im Mund und die Beschwerden lassen langsam nach. 

Verdauung und Entgiftung

Wacholderbeeren regen die Bildung von Magensäften sowie die Galle-Ausscheidung und damit die gesamte Verdauung an. Gleichzeitig fördern Wacholderbeeren die Darm-Peristaltik, also die natürliche Eigenbewegung des Darms. Die schon angesprochene Harntreibende Wirkung der Beeren wird in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten genutzt, um Giftstoffe auszuscheiden und das Blut zu reinigen.

Durchblutung

Wer einen niedrigen Blutdruck hat oder sollte ich besser sagen, darunter leidet, sich oft schlapp fühlt und leicht friert, sollte es mit einem Tee aus Wacholderbeeren probieren. Ein bis zwei Tassen täglich dürfen es sein: Pro Tasse einen Teelöffel zerdrückte Wacholderbeere mit kochendem Wasser über gießen, zehn Minuten ziehen lassen, absieben und warm trinken.

Auch bei Krämpfen und Menstruationsbeschwerden hilft der Wacholdertee.

Verwechslungsgefahr

Der Gemeine Wacholderbaum kommt auch wild an vielen Orten vor. Blütezeit ist von März bis Mai, die Beeren sind etwa im September reif. Er wird jedoch leicht mit dem Sadebaum verwechselt. Der sogenannte Stink-Wacholder ist ebenfalls eine Art Zypressengewächs. Seine Zapfen gleichen den Wacholderbeeren. Jedoch sind alle Teile des Sadebaums giftig. Zu erkennen ist er an den Nadeln, die schuppig geformt sind. Der Gemeine Wacholderbaum hingegen hat glatte Nadeln.

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Wacholder – Heilpflanze und Gewürz: Fazit

Wacholderbeeren werden bereits seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde als Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und Harnwegsinfektionen eingesetzt, da den enthaltenen ätherischen Ölen eine krampflösende und entwässernde Wirkung zugeschrieben wird. Diese krampflösende Wirkung kann man bei Menstruationsbeschwerden nutzen. Dazu kann man die Wacholderbeeren roh essen oder als Wacholderbeeren Tee aufbrühen. Bereits Pfarrer Kneipp und andere haben bei Problemen im Magen-Darmbereich empfohlen, Wacholderbeeren zu kauen. Jedoch sollten sie nicht überdosiert werden und am besten nur als Kur über einen kurzen Zeitraum angewendet werden.

Bleiben oder werden Sie gesund!