Herrlich saftig, süß und frisch im Geschmack: Trauben. Trauben gehören zu den beliebtesten Obstsorten und sind dazu sehr gesund. Von der Schale bis zum Kern stecken sie voller wichtiger Nährstoffe für unseren Organismus und sie sind wahre Power-Beeren in Sachen Fitness und Schönheit. Erfahren Sie hier alles Wichtige über Trauben – gesund, saftig und süß.
Herkunft
Die Kletterpflanze Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bereits im antiken Ägypten (3000 vor Christus) wurden die Reben angebaut. Heute sind rund 16000 Rebsorten bekannt. Die Landwirtschaft unterscheidet Keltertrauben für die Sekt- und Weinproduktion und Tafeltrauben für den Verzehr. Aus den Tafeltrauben entstehen auch Saft, Gelee, Öl und Rosinen. Abgesehen von den kulinarischen Genüssen ist die Weinrebe eine uralte Heilpflanze.
Schon in der Antike lobten Heilkundige die Heilkräfte von frischen Weintrauben. Die Anwendungen waren überaus vielfältig. So wurden unreife Weintrauben bei der Behandlung von Halsschmerzen eingesetzt. Rosinen wurden bei Tuberkulose, Verstopfung und Durst verabreicht. Reife Weintrauben kamen hingegen gegen Krebs, Cholera, Pocken, Übelkeit, Haut- und Augeninfektionen sowie Nieren- und Lebererkrankungen zum Einsatz. Damals wie heute eine große Bandbreite der einzelnen Einsatzmöglichkeiten.
Trauben – gesund, saftig und süß
Befassen wir uns im Folgenden mit den gesundheitlichen Vorteilen der Weintrauben. Beginnen wir mit den Nährwerten.
Die Nährwerte der Weintrauben
Weintrauben enthalten viel Fruchtzucker. Er gibt dem Obst seine köstliche Süße – sorgt jedoch auch für einige Kalorien. Rote Weintrauben haben pro 100 Gramm etwa 71 Kalorien, weiße rund 66. Zum Vergleich: Äpfel haben bei der gleichen Menge etwa 52, Erdbeeren rund 32 Kalorien.
Ganz anders sieht es bei getrockneten Früchten aus: 100 Gramm Rosinen enthalten 66 g Zucker und 299 Kalorien. Etwas Zurückhaltung beim Genuss von Rosinen ist glaube ich nicht verkehrt.
Anders sieht es beim Traubensaft aus hier liegt die Kalorienzahl im Bereich der frischen Frucht. Nur 100 ml Saft sind ungleich schneller konsumiert als 100 Gramm frische Trauben.
Die leckeren Trauben enthalten viel Kalium, das wichtig für die Körperzellen und besonders für die Muskulatur und die Nerven ist. Auch gesundes Calcium ist in dem Obst vorhanden, das hilft, die Knochen und Zähne zu stärken. Der enthaltene Phosphor hingegen ist nicht nur bedeutend für gesunde Knochen, sondern auch für den Energiestoffwechsel. Auch Folsäure macht Weintrauben gesund: Sie unterstützt den Stoffwechsel.
Auch gesunde Vitamine sind in den Trauben zu finden – neben Vitamin C und E, beide sind wichtig für Immunsystem und Zellschutz auch das Vitamin B6, das ebenfalls den Stoffwechsel unterstützt.
Glykämischer Index
Der Glykämische Index veranschaulicht die blutzuckererhöhende Wirkung von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln in Prozent im Vergleich zur gleichen Menge reiner Glucose. Es wird dargelegt, wie lang und hoch der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines Lebensmittels ansteigt. Je geringer der glykämische Index (GI), desto weniger und langsamer steigt der Blutzuckerspiegel an. Weintrauben weisen einen GI von 45 auf – Werte bis 55 gelten als niedrig.
Glykämische Last
Wichtiger noch als der glykämische Index ist die glykämische Last (GL). Entscheidend ist schließlich nicht nur die Qualität der Kohlenhydrate, sondern auch die mit einem Lebensmittel zugeführte Menge an Kohlenhydraten. Die glykämische Last ist damit das Produkt aus GI und Menge. Auch hier zeichnet sich die Weitraube mit einer GL von 7,2 bei 100 Gramm Weintrauben aus – Werte bis 10 gelten als niedrig.
Sekundäre Pflanzenstoffe in der Weintraube
Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Sie sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten enthalten und geben den pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe. Sie dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde oder mikrobiellen Angriff und wirken darüber hinaus als Wachstumsregulatoren.
Weintrauben enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken können. Leider muss ich Euch jetzt mit einigen Fachbegriffen zu schütten, aber es lässt sich nicht vermeiden, denn die nachfolgenden sekundären Pflanzenstoffe sind quasi die Highlights der Weintrauben.
OPC- Oligomere Proanthocyanidine
Oligomere Proanthocyanidine (OPC) sind insbesondere in den roten und blauen Traubensorten enthalten. Leider kaum in den weißen Sorten. OPC steckt hauptsächlich in den Kernen, in der Schale und im Weinlaub. Gefüllte Weinblätter nach mazedonischer Art sind ein leckeres Beispiel für den Verzehr von OPC. Wie Ihr sicher ahnen könnt, sind wir bei meinem Lieblingsthema, den Antioxidantien. OPC weisen antioxidative, antimikrobielle und antidiabetische Eigenschaften auf und damit unterstützen sie die Augen und das Gehirn. Sie schützen vor Krankheiten wie Arthrose, Krebs und Herzleiden.
Flavonoide
Auch Flavonoide gibt es auch in den Weintrauben. Flavonoide gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Sie sind für die Farbgebung der Pflanzen verantwortlich und schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. Den Anthocyanen verdanken blaue und rote Weinbeeren ihre schöne Farbe. Die Flavonoide sind vordergründig in der Haut der Beeren enthalten. Sie wirken gegen freie Radikale, Entzündungen und Bakterien und Viren. Sie stärken das Immunsystem und können vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Magen-Darm-Beschwerden und Krebs schützen.
Resveratrol
Das Resveratrol ist in den Schalen und Samen der Trauben enthalten. Studien zufolge hat Resveratrol antioxidative, antidiabetische und antientzündliche Eigenschaften und soll Leiden wie Arteriosklerose, Herzkrankheiten und Arthritis entgegenwirken.
Gerbstoffe
Gerbstoffe wie zum Beispiel Catechin sind in den weißen Sorten enthalten. Sie haben einen antioxidativen Effekt und wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Außerdem senken sie den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck.
Trauben – gesund, saftig und süß
Das Thema Antioxidantien ist noch nicht beendet, denn OPC steckt am meisten in den Kernen. Aus den Kernen wird das wertvolle Traubenkernöl gewonnen.
Traubenkernöl für unsere Schönheit
Traubenkerne sind, wie schon oben angeführt, angefüllt mit sekundären Pflanzenstoffen wie OPC, Resveratrol und Catechin sowie mit Vitamin E. Doch um von den gesunden Inhaltsstoffen profitieren zu können, müssen die Traubenkerne gekaut werden. Denn werden sie im Ganzen hinuntergeschluckt, werden sie unverdaut wieder ausgeschieden. Doch können die Stoffe in den Kernen auch wunderbar mit Traubenkernöl aufgenommen werden. Dazu werden die Kerne durch Kalt- oder Heisspressung bearbeitet, um das wertvolle Öl zu erhalten. Zwei Tonnen Trauben ergeben 40 Kilogramm Kerne und diese einen Liter Traubenkernöl.
Auf die Haut hat das Traubenkernöl einen positiven Einfluss. Es wird nicht grundlos zahlreichen Hautpflegeprodukten zugefügt. Traubenkernöl bietet bei der äußerlichen Anwendung den Vorteil, dass es schnell einzieht, nicht nachfettet und die Poren nicht verstopft. Sowohl trockene als auch empfindliche und unreine Haut kann davon profitieren.
Traubenkernöl für unsere Gesundheit
Das kaltgepresste Traubenkernöl bietet, neben den Vorteilen für unser Aussehen, auch viele gesundheitliche Vorteile, wofür neben den sekundären Pflanzenstoffen, die darin enthaltenen mehrfach ungesättigten Fette verantwortlich sind. Diese wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, da sie das „schlechte“ LDL-Cholesterin senken und das „gute“ HDL-Cholesterin fördern.
Trauben – gesund, saftig und süß: Fazit
Trauben sind nicht nur lecker, sondern enthalten auch viele wichtige Nährstoffe. Die B-Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe sind gut für die Haut, Haare und Nägel. Zudem schützen die Inhaltsstoffe vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, indem sie beispielsweise den Cholesterinspiegel senken.
Das Bild zeigt das Ahrtal in wunderschönen herbstlichen Farben ein gutes halbes Jahr vor der schrecklichen Flutkatastrophe im Sommer 2021. Viele können diese Schönheit nie mehr genießen. Lassen Sie uns ihr Andenken bewahren.
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