Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum

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Spitzwegerich – eine vollkommen unscheinbare Pflanze, meist am Wegesrand und wir trampeln sehr oft mit unseren Schuhen darüber. Man nimmt sie mit unseren Sinnesorganen kaum wahr, so unscheinbar ist sie. Und diese Pflanze soll der Star unter den Heilpflanzen und ein Antibiotikum sein? Erfahren Sie hier, warum die Aussage Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum richtig ist und diese unscheinbare Pflanze einer der Superstars unter den Heilpflanzen ist.

Herkunft

Der Spitzwegerich, auch Spießkraut, Schlangenzunge oder Lungenblattl genannt, gehört zu den Wegerichgewächsen.  Der Spitzwegerich war ursprünglich nur in Europa beheimatet und hat sich der beginnenden Kolonialisierung angeschlossen und überall, wo die Europäer Neuland betreten haben, war der Wegerich kurze Zeit später auch vertreten. Also eine sehr anhängliche Pflanze, die mittlerweile weltweit zu Hause ist. Der Spitzwegerich gilt als sogenannte Zeigerpflanze, da er dort, wo er wächst, auf einen nährstoffreichen Boden hinweist.

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Spitzwegerich

Verwendung des Spitzwegerichs

Bereits in der Antike wurde der Spitzwegerich geschätzt: Plinius der Ältere berichtete über seine heilsame Wirkung bei starkem Husten sowie bei Schüttelfrost. Im Mittelalter wurde er bei Brandwunden, Geschwüren, Augen- und Nasenentzündungen, Gicht sowie Hundebissen eingesetzt. Kneipp verwendete ihn zur Blutstillung und Wundbehandlung.

Nach den Weltkriegen in den Zeiten großer Hungersnöte wurde Spitzwegerich als Salat- und Spinatersatz eingesetzt.

Heilpflanze des Jahres 2014 – Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum

2014 wurde der Spitzwegerich, vor allem wegen seiner hervorragenden Heilwirkungen auf die Atemwege, die Mundschleimhaut und bei Wunden, zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. 

Ihre Wirkungen sind schon lange bekannt, dennoch gibt es bisher wenige Studien zu den Wirkungen des Plantago lanceolata. Die Studien, die es bereits gibt, überzeugen jedoch mit eindeutigen Ergebnissen zu den Heilkräften der Pflanze. Sie hat viele Eigenschaften, die den Körper unterstützen können und wirkt antientzündlich, reizlindernd sowie immunstärkend. So ist sie besonders bei verschiedenen Entzündungen wirksam.

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Blüte des Spitzwegerich

Verwendung in der heutigen Medizin

In der Medizin findet dabei das gesamte Kraut Verwendung. Man kann sowohl Blüten als auch Blätter für medizinische Zwecke benutzen. Einzig die Wurzel ist für die Herstellung pflanzlicher Arzneimittel nicht geeignet. Wirksam sind besonders die Iridoide, die bis zu drei Prozent in Spitzwegerich*) enthalten sein können und zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Diese können eine Vielzahl von positiven Eigenschaften für den Körper mit sich bringen.

In Spitzwegerich sind besonders Aucubin und Catalpol enthalten. Diese beiden sekundären Pflanzenstoffe kommen in vielerlei Pflanzen vor, doch besonders Aucubin ist in hoher Konzentration in Spitzwegerich vorhanden. Es sorgt beispielsweise dafür, dass die Pflanze nicht schimmelt. Darüber hinaus wirkt es antibiotisch, reizlindernd und entzündungshemmend. So hilft es vor allem bei Hautentzündungen und Insektenstichen.

Spitzwegerich und seine Inhaltsstoffe

Das natürliche Antibiotikum Spitzwegerich enthält unter anderem Vitamin C und B-Vitamine in relevanten Mengen. Mineralstoffe wie zum Beispiel Zink, Kalium und Kieselsäure enthält der Spitzwegerich genau so wie Schleim-, Bitter- und Gerbstoffe.

Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum

Der Spitzwegerich ist wie gesagt eines der Wiesenkräuter, die fast jeder kennt, aber wenige den Namen wissen. Dabei gehört diese unscheinbare Pflanze zu den am häufigsten eingesetzten Heilpflanzen. Das ist seiner durchschlagenden antibiotischen Wirkung zu verdanken. Diese ist wissenschaftlich bewiesen und auf den in Spitzwegerich enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Aucubin zurückzuführen, der als ein natürliches Antibiotikum fungiert. Die Wirkung soll sogar der des Penicillins entsprechen.

Spitzwegerich und seine Schleimstoffe

Polysaccharide sind in großer Menge in dem gesunden Kraut enthalten. Sie wirken als Schleimstoffe und sind an wichtigen Körperfunktionen beteiligt, wie zum Beispiel dem Stoffwechsel und der Zellbildung.

Spitzwegerich und seine Antioxidantien

Daneben sind weitere wichtige Stoffe wie die farbgebenden Flavonoide enthalten, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und als Antioxidantien im Körper wirken. Antioxidantien schützen den Körper vor sogenannten freien Radikalen, die in hoher Konzentration zellschädigend wirken. So können schwerwiegende Krankheiten wie Krebs entstehen und Alterungsprozesse gefördert werden. Auch die enthaltenen Phenylethanoide wirken als Antioxidantien und Radikalfänger und können den Körper so vor Zellschäden schützen. Freie Radikale entstehen beispielsweise durch schädliche Angewohnheiten wie Rauchen und durch Umweltbelastungen wie UV-Strahlung.

Spitzwegerich und seine Gerbstoffe

Neben den vorgenannten Antioxidantien enthält der Wegerich bis zu 6% adstringend wirkende Gerbstoffe. Das bedeutet, dass sie zusammenziehend wirken. Dies ist besonders bei Hauterkrankungen von Vorteil, da die Wundheilung beschleunigt wird. Dazu kommen noch entzündungshemmende Eigenschaften.

Befassen wir uns jetzt ein wenig mit den Einsatzgebieten des Spitzwegerichs.

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Spitzwegerich im Pflaster

Bei Atemwegsinfekten und Husten

Die Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film über die Schleimhaut in Hals und Rachen und lindern dadurch Reizungen der Rachenschleimhaut und der Bronchien. Schleimhautentzündungen heilen schneller ab, weil die Gerbstoffe zusammenziehend wirken. Besonders bei trockenem Husten ist Spitzwegerich hilfreich.

Die Wirksamkeit der Pflanze ist bei Katarrhen gesichert. Ein Katarrh ist eine Entzündung der oberen Atemwege, die häufig bei Erkältungen auftritt. Diese kann meist mit natürlichen Heilmitteln wie Spitzwegerich behandelt werden und ist in den meisten Fällen harmlos. Spitzwegerich sorgt dafür, dass der Schleim sich aus den Atemwegen löst und kann sogar die Bronchien erweitern.

Bei Magen- und Darmbeschwerden.

Schon in der Antike waren die positiven Einflüsse des Spitzwegerichs auf Magen- und Darmbeschwerden bekannt. Besonders bei Magenschmerzen und Darmentzündungen kann das Heilkraut hilfreich sein. Das Kraut kann sowohl antibiotisch als auch entzündungshemmend wirken. Da sie auch die Schleimhäute schützt, antioxidative Wirkungen hat, kann sich dies alles positiv auf den Verdauungstrakt auswirken.

Bei Insektenstichen und kleinen Wunden

Wenn Sie sich bei langen Wanderungen Blasen oder ähnliches gelaufen oder auch einfach nur Insektenstiche haben, wächst Ihr Pflaster gleich am Wegesrand: Zerquetschen Sie bei solch kleineren frischen Verletzungen die frisch gepflückten Spitzwegerich Blätter einfach leicht und legen diese auf die wunden Stellen bzw. geben sie in Ihre Strümpfe. Der reichlich austretende Saft hilft bei Juckreiz und Schwellungen. Insbesondere ist dies das Aucubin mit seinen entzündungshemmenden und reizlindernden Eigenschaften. Die Gerbstoffe unterstützen dies mit ihrer adstringierenden Wirkung. Das Notpflaster der Wiese soll zudem auch vorbeugend gegen Blasen helfen. Probieren Sie es also einfach einmal aus und reiben Sie vor einer Wanderung Ihre Füße damit ein.

Bei Schleimhautentzündungen

Unangenehme Haut-, Mund- und Rachenschleimhautentzündungen kann der Spitzwegerich innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Bei Hals- und Rachenentzündungen helfen vor allem Schleimstoffe, die reizlindernd wirken, Gerbstoffe und das entzündungshemmende Aucubin. Die antibiotische Wirkung des Spitzwegerichs sorgt dafür, dass die Pflanze auch bei äußerlichen Hautentzündungen angewendet werden kann. Es hilft dabei den Blutfluss zu stoppen und fördert die Wundheilung.

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Spitzwegerich Tee

Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum

Der Spitzwegerich ist nicht giftig und kann daher problemlos selbst gesammelt, getrocknet und weiterverarbeitet werden. Verwechslungsgefahr besteht nur mit seinem Bruder dem Breitwegerich, auch dieser ist ungiftig und weltweit anzutreffen. Der Breitwegerich hat leider nicht das große Spektrum an gesunden Inhaltsstoffen wie der Spitzwegerich, aber als natürliches Pflaster kann er alle Male dienen.

Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen sind bei der Verwendung von Spitzwegerich nicht bekannt.

Spitzwegerich einkaufen

Der Spitzwegerich*) wird zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet.  Das Kraut ist sowohl als Hustensaft und Tee als auch als Salbe und Tinktur erhältlich. Die verschiedenen Produkte sollten auch unterschiedlich dosiert werden. Bei fertigen Arzneimitteln sollte man daher unbedingt die Packungsbeilage beachten. 

Rezept


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Spitzwegerich Tee

Eine wichtige Darreichungsform ist Spitzwegerich Tee, den Patienten dreimal täglich zu sich nehmen sollten. Dies gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
5 von 9 Bewertungen
Zubereitung 10 Minuten
Gesamtzeit 10 Minuten
Portionen 1 Portion
Kalorien für 1 Portion 5.4
Kosten/Portion 0,17 €

Zutaten
  

Zutaten für 250 ml Tee

  • 1-2 TL Spitzwegerich (getrocknet)
  • 250 ml Wasser (kochend)

Instruction
 

  • Den Spitzwegerich in ein Sieb oder einen Teebeutel geben.
    1-2 TL Spitzwegerich
  • Mit dem kochenden Wasser übergießen und 10 min ziehen lassen.
    250 ml Wasser
  • Das Sieb oder den Teebeutel entfernen und den Tee trinken.
  • Wer mag kann mit Honig süßen- siehe Notiz-.
Gericht Heilkräuter
Küche Deutsch

Notizen

Beim Süßen mit Honig sollte man beachten, dass die Temperatur des Getränkes auf unter 40 Grad gesunken ist. Ansonsten nehmen die gesunden Inhaltsstoffe des Honig Schaden. Honig kann mehr als nur süß, siehe den Beitrag „Honig-Walnüsse-Zitrone Power Mix“.

Nährwertangaben

Spitzwegerich Tee
Menge pro Portion
Kalorien
5.4
% Daily Value*
Fett
 
0.1
g
0
%
Eiweiß
 
0.7
g
1
%
* Die prozentualen Tageswerte basieren auf einer 2000-Kalorien-Diät.

Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.

Haben Sie das Rezept ausprobiert?Besuchen Sie mich auf @bellsweltblog!

Sie trinken einen Tee mit sehr großem Heilungspotential.

Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum in Hustensaft und -sirup

Es sind zahlreiche Hustensäfte mit Spitzwegerich auf dem Markt erhältlich. Die schleimlösenden und reizlindernden Eigenschaften sorgen bei Husten für Linderung. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie in vielen Arzneimitteln verwendet. Dazu hat der Spitzwegerich weder Neben- noch Wechselwirkungen. Er ist sehr verträglich und kann darum auch mit anderen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Thymian, kombiniert werden.

Spitzwegerich Salbe

Salben aus Spitzwegerich eignen sich zur Anwendung auf der Haut. Häufig werden sie zur Behandlung von Insektenstichen und Hautentzündungen verwendet. Spezielle Salben und Tinkturen können allerdings auch bei Erkältungen wirksam sein. Wenn man diese Präparate beispielsweise auf den Brustkorb gibt, können sie dabei helfen, die Atemwege zu befreien.

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Spitzwegerich Blüte mit Besucher

Spitzwegerich – natürliches Antibiotikum: Fazit

Der Spitzwegerich wächst auf Wegen, Wegrändern und Wiesen und alle Pflanzenteile sind verwendbar. Der Spitzwegerich ist eine Jahrhunderte alte Heilpflanze. Schon Hildegard von Bingen hat den Wegerich als Mittel gegen die Gicht eingesetzt. 2014 wurde der „König der Wege“, wie der Wegerich auch genannt wird, zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Unscheinbar und voller gesunder Inhaltsstoffe, der Spitzwegerich. Spitzwegerich Tee ist ein starkes natürliches Antibiotikum (ähnlich dem Penicillin) und soll bei Lungenentzündungen, Lungenschwäche, Asthma, Bronchitis, Husten, Magenschleimhautentzündung, Reizdarm und vieles mehr helfen.

Neben den oben aufgeführten Erkrankungen soll der Spitzwegerich als Tee, Saft oder Creme für die folgenden Anwendungsgebiete geeignet sei

Neben den oben aufgeführten Erkrankungen soll der Spitzwegerich als Tee, Saft oder Creme für die folgenden Anwendungsgebiete geeignet sein:

  • Katarrhe
  • Entzündungen
  • Wunden
  • Husten
  • Durchfall
  • Darmschleimhautentzündung
  • Schleimhautentzündung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Erkältungen
  • Gefäßverletzungen
  • Prellungen
  • Infektionen
  • Kopfschmerzen
  • Sonnenbrand
  • Verbrennungen
  • Zahnfleischbluten

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