Rosenkohl – gesund und umstritten

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Rosenkohl – gesund und umstritten! Der Rosenkohl ist ein nährstoff- und vitaminreiches Gemüse. Ein Wintergemüse, um genauer zu sein. Die kleinen Röschen bewahren uns dank ihres hohen Vitalstoffgehalts vor Erkältungen und grippalen Infekten. Sie sind ein guter Eiweiß-Lieferant und schützen uns vor krebserregenden Stoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe in relevanten Mengen helfen bei Arthritis und Asthma. Doch warum ist Rosenkohl umstritten? Er schmeckt, aufgrund seiner Bitterstoffe, nicht jedem. Erfahren Sie hier bei BellsWelt alles über den Rosenkohl – gesund und umstritten.

Herkunft

Der Rosenkohl, auch als Kohlsprossen, Sprossenkohl, Brüsseler Kohl, Brüsseler Sprossen oder Rosenköhlchen bekannt, ist ein Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler.

Aus dem Jahr 1587 stammen die ersten Belege für den Anbau von Rosenkohl in den damaligen Spanischen Niederlanden, dem heutigen Belgien. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Rosenkohl im restlichen Europa und den USA als Wintergemüse bekannt und beliebt. 

Umstrittener Rosenkohl

Aus unserer Herbst- und Winterküche ist der Rosenkohl kaum mehr wegzudenken. Dabei liegt der Prokopfverbrauch gleichbleibend bei schlappen 400 Gramm.

Das mag am leicht bitteren Geschmack der früheren Jahre liegen. Rosenkohl, der noch keinen Frost mitbekommen hat, schmeckt leicht bitter. Nach dem ersten Frost schmeckt dann Rosenkohl garantiert mild, denn durch den Frost erhöht sich der Zuckergehalt in den Röschen und macht sie süßer und bekömmlicher.

Den für viele Mitmenschen penetranten Kohlgeruch beim Kochen, kann man durch eine andere Zubereitungsart beseitigen. Ein schönes und sehr leckeres Beispiel ist der gebratene Rosenkohl mit buntem Gemüse.

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Rosenkohlpflanze

Wofür ist Rosenkohl gesund?

Für meine Beiträge nutze ich sehr oft Informationen aus PubMed (Datenbank für Gesundheitsforschung, National Library of Medicine, Washington, DC) und so auch dieses Mal. Dort wurden fast 100 Studien veröffentlicht, die sich mit Rosenkohl befassen. Viele dieser Studien untersuchen den Bereich Rosenkohl und Krebsprävention. Allein daran sieht man, welches Potential die Wissenschaft im Rosenkohl vermutet beziehungsweise schon gefunden hat.

Befassen wir uns im Folgenden mit den Vorteilen des Rosenkohles.

Rosenkohl – gesund und umstritten, hält uns fit

Wer seine Abwehrkräfte stärken möchte, bekommt mit Rosenkohl die perfekte Dosis an Vitamin C. Stattliche 112 Milligramm Vitamin C stecken in 100 Gramm Rosenkohl – das sind 5-6 gegarte Rosenkohl-Köpfchen -. Diese Menge Vitamin C übersteigt die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge von 100 Milligramm.

Außerdem sind noch B-Vitamine, Provitamin A und Vitamin K enthalten.

Rosenkohl – gesund und umstritten, gut für unsere Verdauung

Die Ballaststoffe in Rosenkohl fördern die Verdauung und sorgen für eine langanhaltende Sättigung; außerdem binden sie Fett und fördern das Fitbleiben. Die Bitterstoffe im Rosenkohl regen die Produktion von Verdauungssäften in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an.

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Rosenkohl im Hofladen © BellsWelt

Rosenkohl – gesund und umstritten, fördert die Blutbildung

Mit 10 Prozent des Tagesbedarfes an Eisen, ist Rosenkohl kein Großlieferant von Eisen, jedoch ist diese Menge des Mineralstoffes auch nicht zu verachten. Das macht Rosenkohl für Vegetarier und Frauen, die unter Eisenmangel leiden interessant.

Rosenkohl – gesund und umstritten, schützt unsere Zellen

Sekundäre Pflanzenstoffe aus dem Rosenkohl – Glukosinolate – halten freie Radikale davon ab, unsere Körperzellen zu schädigen. Diese haben eine krebspräventive und entzündungshemmende Wirkung, das heißt sie mindern das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken.

  • Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Sie sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten enthalten und geben den pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe. Sie dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde oder mikrobiellen Angriff und wirken darüber hinaus als Wachstumsregulatoren.

Rosenkohl – gesund und umstritten, bekömmlich und magenfreundlich

Einige Mitmenschen lehnen Rosenkohl ab, weil es sich um eine Kohlsorte handelt, dabei bedenken sie nicht, dass Rosenkohl aufgrund seiner Struktur und Zusammensetzung besonders bekömmlich ist. Die Bitterstoffe im Brüsseler Kohl besänftigen sogar eine gereizte Magenschleimhaut und stoppen dadurch leichte Magenschmerzen.

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Rosenkohl

Rosenkohl – gesund und umstritten, entgiftend

Unser körpereigenes Entgiftungssystem benötigt, um effektiv zu funktionieren, Schwefel, Vitamin C und Mangan. Und wer hätte es gedacht, Rosenkohl ist hierfür ein guter Lieferant.

Rosenkohl – gesund und umstritten, antioxidativ und entzündungshemmend

Die vor genannten Stoffe unterstützen nicht nur die Entgiftung des Körpers, sondern sie sind auch großartige Antioxidantien. Eine starke Hilfe im Kampf gegen freie Radikale.

Chronische Entzündungen und chronischer oxidativer Stress sind ein Risikofaktor für viele Krebsarten. Wer dauernd Umweltgiften ausgesetzt ist, übermäßig Medikamente zu sich nimmt, Bewegung verabscheut, Schlafen als überbewertet und Stress als erforderlich ansieht, der muss mit Entzündungsreaktionen des Körpers rechnen. Wohin diese führen….

Dank seiner großen Nährstoffvielfalt kann uns Rosenkohl helfen, diese chronischen Entzündungen zu vermeiden. An erster Stelle steht sein hoher Gehalt an dem sekundären Pflanzenstoff Glukosinolat. Diese helfen das Abwehrsystem des Körpers gegen Entzündungen zu regulieren und unerwünschte Entzündungen zu verhindern.

Unterstützung im Kampf gegen Entzündungen erhalten die sekundären Pflanzenstoffe durch reichlich vorhandenes Vitamin K und durch eine kleine Menge an Omega-3-Fettsäuren.

Rosenkohl – gesund und umstritten - Rosenkohl im Netz - BellsWelt
Rosenkohl im Netz – Supermarkt – © BellsWelt

Rosenkohl – gesund und umstritten, fördert unsere Herz Gesundheit

Wissenschaftler weltweit haben eine große Zahl von Herz-Kreislauf-Problemen untersucht und Beweise oder vorläufige Beweise für die Fähigkeit von Kreuzblütlern gefunden, das Risiko für Herz-Kreislauf-Problemen zu senken. Zum Kreuzblütler-Gemüse zählen alle Gemüse mit „Kohl“ im Namen: Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli und so weiter.

Die schon oben erwähnten Glukosinolate spielen ihre entzündungshemmende Wirkung auch im Herz-Kreislauf-System aus und sie können vielleicht dazu beitragen Schäden an den Blutgefäßen zu verhindern.

Ein weiterer wichtiger Grund, warum wir Rosenkohl genießen sollten: Rosenkohl hat eine cholesterinsenkende Wirkung.

Rosenkohl – gesund und umstritten in der Küche

Wer in den vollen Genuss der wertvollen Vitalstoffe des Sprossenkohles kommen möchte, sollte bei Einkauf und Lagerung ein paar Kleinigkeiten beachten.

Rosenkohl einkaufen

Im Hofladen und Bio- oder Wochenmarkt wird der Kohl in der Regel als lose Ware angeboten. Im Supermarkt meist im Netz oder in Folie verpackt.

Die Köpfchen des Brussels sprouts sollten fest geschlossen sein, schön grün aussehen und keine gelb verfärbten Außenblätter haben. Beim Berühren sollte sich frischer Rosenkohl fest anfühlen, ohne auf Druck nachzugeben. Beim Anschneiden zeigt eine glatte und fast weiße Schnittfläche, dass die Röschen frisch sind.

Rosenkohl lagern

Frische Kohlsprossen halten sich ungewaschen und ungeputzt im Gemüsefach des Kühlschranks vier bis fünf Tage. Lagern Sie den Sprossenkohl aber nicht zusammen mit Äpfeln oder Tomaten, denn beide enthalten ein Gas namens Ethylen, das Rosenkohl schneller alt werden lässt.

Vorbereitung

Rosenkohl – gesund und umstritten - Geputzter Rosenkohl - BellsWelt
Geputzter Rosenkohl

Zuerst sollte man die äußeren Blätter entfernen, bis nur noch der saubere grüne Kopf übrigbleibt. Die Strünke abschneiden und bei größeren Köpfen den Strunk kreuzweise einschneiden. Dadurch garen die Röschen gleichmäßiger. Anschließend den Rosenkohl waschen und abtropfen lassen.

Zubereitung

Zum Zubereiten geben Sie den Rosenkohl in einen Topf mit wenig Wasser, das den Rosenkohl nicht bedecken muss. Geben Sie etwa einen halben Teelöffel Meer- oder Steinsalz hinzu und bringen Sie das Wasser zum Kochen. Sobald das Wasser kocht, sollten Sie die Hitze reduzieren und den Topf mit einem Deckel verschließen. Die ideale Garzeit liegt zwischen 5 und 7 Minuten und ergibt einen bissfesten Rosenkohl.

Länger sollten Sie den Rosenkohl nicht kochen bzw. dämpfen, da er dann sowohl an Geschmack und Farbe als auch an Vitalstoffen verliert. Ich persönlich bevorzuge die Zubereitungsart Braten oder Grillen, aber das ist Geschmackssache.

Zum Abschluss darf ich Euch noch ein leckeres Rezept vorstellen: Kartoffelpüree unter Rosenkohlblättern.

Rosenkohl – gesund und umstritten: Fazit

Der wunderbare Rosenkohl gilt als Vitaminbombe: Er steht auf den vorderen Plätzen der Vitamin C Lieferanten. Darüber hinaus stecken viele B-Vitamine, Kalium, Zink, Vitamin K und Ballaststoffe in bemerkenswerten Mengen im Rosenkohl.

Studien haben gezeigt, dass der häufige Genuss von Rosenkohl entgiftend wirkt und das Krebsrisiko senken kann.

Rosenkohl enthält wenig Wasser und ist somit etwas kalorienreicher als andere Kohlsorten, aber da er fast kein Fett enthält ist er trotzdem für Figurbewusste interessant. Nach den ersten Frösten steigt der Zuckergehalt im Rosenkohl an und er wird leicht bekömmlich.

Viele Gründe Rosenkohl öfter in den Speiseplan aufzunehmen oder ihn vielleicht sogar neu zu entdecken.