Rhabarber – giftig und gesund?

Rhabarber – das gesunde Frühlingsgemüse, alles über die gesunden Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

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Es ist Frühling, die Tage werden länger und die Natur erwacht zu neuem Leben. Zeit für frisches Gemüse und gesunde Vitamine! Doch was ist mit Rhabarber – dem Gemüse, das manche für giftig halten und andere für ein wahres Superfood? In diesem Beitrag nehmen wir den Rhabarber genauer unter die Lupe und klären, was es mit seiner gesunden Wirkung auf sich hat. Erfahren Sie alles Wichtige über Rhabarber – giftig und gesund? Los geht’s!

Herkunft

Der Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Ursprünglich stammt er aus dem Himalaya-Gebirge und wurde bereits vor über 5000 Jahren in China als Heilpflanze kultiviert. Im 17. Jahrhundert gelangte der Rhabarber schließlich nach Europa und wurde hier zunächst ebenfalls als Heilpflanze angebaut. Erst später entdeckte man seine kulinarischen Qualitäten und begann, ihn in der Küche zu verwenden.

Heute wird Rhabarber weltweit angebaut, vor allem in Europa, Asien und Nordamerika. Die größten Anbaugebiete liegen in China, Russland, Polen, Deutschland und Großbritannien. In Deutschland ist Rhabarber vor allem in den Regionen Norddeutschlands und im Rheinland verbreitet und wird hier oft auf kleinen Bauernhöfen angebaut.

Rhabarber – giftig und gesund - Frisch geerntet - BellsWelt
Frisch geerntet

Geschichte des Rhabarber in der Naturheilkunde

Der Rhabarber hat eine lange Geschichte in der Naturheilkunde. Schon in der traditionellen chinesischen Medizin wurde Rhabarberwurzel als Abführmittel, zur Behandlung von Durchfall und zur Blutreinigung eingesetzt. Auch im antiken Griechenland und im Römischen Reich wurde Rhabarber als Heilpflanze genutzt.

Im Mittelalter fand Rhabarber schließlich auch in Europa Verwendung in der Medizin. Hier wurde er unter anderem bei Verdauungsproblemen und Lebererkrankungen eingesetzt. Im 19. Jahrhundert wurde Rhabarber schließlich auch in der Schulmedizin als Abführmittel und zur Behandlung von Gelbsucht und Fieber eingesetzt.

Heute ist Rhabarber in der Naturheilkunde vor allem wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt. Auch bei Magen- und Darmproblemen wird Rhabarber nach wie vor gerne eingesetzt. Allerdings sollte man bei der Anwendung von Rhabarber in der Naturheilkunde vorsichtig sein und sich am besten von einem erfahrenen Therapeuten beraten lassen, da Rhabarber auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann.

Rhabarber – giftig und gesund: Inhaltsstoffe

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe von Rhabarber zeigt, dass dieses Gemüse nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund ist. Rhabarber enthält eine Vielzahl von Nährstoffen, darunter Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, die wichtige Funktionen im Körper erfüllen.

Nährwerte

100 g Rhabarber enthalten im Durchschnitt etwa 21 Kalorien, 0,9 g Eiweiß, 0,2 g Fett und 4,5 g Kohlenhydrate, davon 1,8 g Zucker und 1,8 g Ballaststoffe.

Vitamine

Rhabarber ist besonders reich an Vitamin C, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die körpereigene Abwehr spielt. 100 g Rhabarber enthalten etwa 8 mg Vitamin C, was etwa 10 % der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Außerdem enthält Rhabarber kleinere Mengen an Vitaminen der B-Gruppe wie B1, B2 und B6.

Mineralien

Rhabarber ist eine gute Quelle für Kalium, das wichtig für die Regulation des Blutdrucks und den Wasserhaushalt im Körper ist. 100 g Rhabarber enthalten etwa 288 mg Kalium. Außerdem enthält Rhabarber Calcium, Magnesium und Phosphor in geringeren Mengen.

Ballaststoffe

Rhabarber enthält eine beträchtliche Menge an Ballaststoffen, die eine wichtige Rolle für die Verdauung und die Darmgesundheit spielen. Ballaststoffe können auch dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

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Rhabarber im Handel –

Rhabarber – giftig und gesund: Gesundheitliche Vorteile

Aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen hat Rhabarber zahlreiche gesundheitliche Vorteile zu bieten. Von der Stärkung des Immunsystems bis hin zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Rhabarber kann auf vielfältige Weise zur Gesundheit beitragen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die gesundheitlichen Vorteile von Rhabarber, aufgeteilt nach den Wirkungen auf einzelne Beschwerden:

Verdauungsprobleme

Rhabarber enthält Anthrachinone, die eine abführende Wirkung haben und somit bei Verstopfung und anderen Verdauungsproblemen helfen können. Die Ballaststoffe im Rhabarber können auch dabei helfen, die Darmgesundheit zu verbessern und das Risiko von Darmkrebs zu senken.

Entzündungen

Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Rhabarber können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und somit auch Schmerzen und Beschwerden zu lindern. Rhabarber enthält zum Beispiel Resveratrol, dass auch in rotem Wein und Trauben vorkommt und dem nachgesagt wird, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zu haben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Rhabarber kann dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, da es reich an Ballaststoffen, Vitamin C und Kalium ist. Diese Nährstoffe können dazu beitragen, den Blutdruck zu regulieren, den Cholesterinspiegel zu senken und somit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Immunsystem

Rhabarber ist besonders reich an Vitamin C, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die körpereigene Abwehr spielt. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C kann dazu beitragen, Infektionen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken.

Diese gesundheitlichen Vorteile machen Rhabarber zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung.

Rhabarber – giftig und gesund: Neben- und Wechselwirkungen

Obwohl Rhabarber aufgrund seiner gesunden Inhaltsstoffe viele Vorteile bietet, kann er auch einige unerwünschte Nebenwirkungen haben. Hier sind einige Informationen zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen von Rhabarber:

Oxalsäure

Rhabarber enthält Oxalsäure, die bei übermäßigem Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen kann. In den Blättern, die man im Handel nicht erhält, ist die meiste Oxalsäure enthalten. Oxalsäure kann die Bildung von Nierensteinen fördern und bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Abführende Wirkung

Rhabarber wirkt aufgrund der enthaltenen Anthrachinone abführend und sollte daher bei Personen mit empfindlichem Verdauungssystem mit Vorsicht genossen werden. Auch bei chronischer Verstopfung sollte Rhabarber nur in Maßen konsumiert werden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Rhabarber kann die Aufnahme von bestimmten Medikamenten im Körper beeinträchtigen und somit ihre Wirkung abschwächen. Dazu gehören unter anderem Antibiotika, Schmerzmittel und Blutverdünner. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie vor dem Verzehr von Rhabarber Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen.

Allergische Reaktionen

Obwohl allergische Reaktionen auf Rhabarber selten sind, können sie bei empfindlichen Personen auftreten. Symptome einer allergischen Reaktion können Hautausschläge, Schwellungen und Atembeschwerden sein.

Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten Sie Rhabarber immer in Maßen genießen und im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen.

Rhabarber – giftig und gesund - Geschnittener Rhabarber - BellsWelt
Geschnittener Rhabarber

Rhabarber – giftig und gesund in der Küche

Hier sind einige Informationen zum Einkauf, zur Lagerung und zur Verwendung von Rhabarber in der Küche:

Einkauf

Beim Einkauf von Rhabarber sollten Sie darauf achten, dass die Stangen fest und prall sind und keine weichen Stellen oder Flecken aufweisen. Die Farbe der Stangen variiert je nach Sorte und Reifegrad von grün bis rot. Der rote Rhabarber enthält weniger Säure und wird daher am meisten verzehrt. Rhabarber sollte immer frisch und unbeschädigt sein.

Lagerung

Frischer Rhabarber sollte möglichst schnell verbraucht werden, da er schnell an Frische verliert. Falls Sie ihn nicht sofort verarbeiten können, sollten Sie ihn im Gemüsefach des Kühlschranks lagern und innerhalb von 1-2 Tagen verzehren. Rhabarber kann auch gut eingefroren werden, indem Sie ihn in kleine Stücke schneiden und portionsweise einfrieren.

Verwendung

Rhabarber ist vielseitig in der Küche einsetzbar und kann roh oder gekocht verzehrt werden. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass Rhabarber nur in gekochtem Zustand gegessen werden sollte, da er in rohem Zustand Oxalsäure enthält. Rhabarber eignet sich besonders gut für Kuchen, Kompott, Marmelade, Saft und Chutney. Auch als Beilage zu herzhaften Gerichten wie Fleisch und Fisch ist Rhabarber eine leckere und gesunde Alternative.

Für die Zubereitung sollten Sie die Stangen waschen, die Enden abschneiden und eventuell die Fäden abziehen. Rhabarber lässt sich leicht mit Zucker oder Honig süßen, um seine leicht säuerliche Note abzumildern.

Rhabarber – giftig und gesund: Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rhabarber ein äußerst gesundes und vielseitiges Gemüse ist. Rhabarber enthält viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile haben. Rhabarber kann dabei helfen, Verdauungsprobleme zu lindern, Entzündungen im Körper zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Allerdings sollte man bei der Verwendung von Rhabarber auch vorsichtig sein und mögliche Nebenwirkungen wie die enthaltene Oxalsäure beachten. Wenn man Rhabarber in Maßen genießt und ihn richtig zubereitet und lagert, kann er jedoch eine gesunde und leckere Ergänzung zu jeder ausgewogenen Ernährung sein.