Der Portulak stand im Mittelalter fast täglich auf dem Tisch und im antiken Babylon (800 v. Chr.) wurde Portulak als Heilpflanze eingesetzt. Portulak schmeckt würzig, nussig, leicht säuerlich mit einer dezenten salzigen Note. Bei uns ist die Heilpflanze, im Gegensatz zu den Niederlanden, Belgien und Frankreich in Vergessenheit geraten und findet erst jetzt so langsam wieder den Weg in die Küche. Erfahren Sie hier alles Wichtige über Portulak – gesundes und vergessenes Blattgemüse.
Herkunft
Der Portulak, auch Gemüse Portulak, Burzelkraut oder Sommer Portulak genannt, gehört zur Gattung Portulak und ist in den gemäßigten Zonen der Erde weltweit verbreitet. Als Heilpflanze taucht der Portulak bereits im 800. Jahrhundert vor Christus in einer babylonischen Schrift auf. Im Mittelalter wurde der Portulak nicht nur als Gemüsepflanze, sondern auch als Heilpflanze gegen Sodbrennen, Zahnfleischproblemen und Skorbut eingesetzt.
Portulak – gesundes und vergessenes Blattgemüse
Bevor wir uns mit den gesundheitlichen Vorteilen des Portulaks befassen müssen wir noch einen Unterschied herausarbeiten.
Portulak und Postelein?
Nicht zu verwechseln ist der Sommer Portulak mit dem Postelein. Letzterer wird als „Winter Portulak“ oder „Kuba-Spinat“ verkauft. Warum er als Kuba-Spinat bezeichnet wird, konnte ich leider nicht herausfinden. Postelein ist jedoch nur ganz entfernt mit dem Gemüse Portulak verwandt. Postelein ist wesentlich kälteresistenter als Portulak. Er wird deshalb in den Wintermonaten im unbeheizten Gewächshaus angebaut und mitunter auf dem Wochenmarkt oder in Biokisten angeboten. Zum Postelein in einem späteren Beitrag mehr.
Portulak – gesundes und vergessenes Blattgemüse
Befassen wir uns nun mit dem leckeren Portulak.
Inhaltsstoffe
Der Portulak eignet sich hervorragend für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Mit schlappen 12-16 Kilokalorien pro 100 Gramm ist das Gemüse sehr kalorienarm und bei einem Wasseranteil von 92 Prozent und vielen Ballaststoffen hält er lange satt.
Die Pflanzen enthalten größere Mengen an Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren, Folsäure und kleinere Mengen der Vitamine A, B, K und E. Hinzu kommen die Mineralstoffe und Spurenelemente Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen, Zink sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sekundären Pflanzenstoffe können krebshemmend wirken. Die Schleimstoffe des Portulaks entfalten ihre schützende Wirkung insbesondere im Magen-Darm-Trakt, regulieren den Stuhlgang, senken den Blutzucker und binden Giftstoffe.
Portulak und seine Mineralstoffe
Sensationelle 151 Milligramm Magnesium hat das leckere Gemüse zu bieten. Das entspricht rund der Hälfte des Tagesbedarfes an dem nerven- und muskelstärkenden Mineralstoff. Wer also schnell nervös wird, Stress hat oder seine Herzgesundheit stärken will, der kann mit Portulak gegensteuern.
Neben Magnesium enthält Portulak auch 400 Milligramm Kalium. Dieser Mineralstoff hilft Wasseransammlungen im Körper auf sanfte Art zu beseitigen. Kalium sorgt unter anderem für die richtige Balance des Flüssigkeitshaushalt im Körper.
Eisen, bei vielen von uns Mangelware, liefert der Portulak in üppigen Mengen. Gut 3,6 Milligramm Eisen sind für ein Spurenelement sehr ordentlich. Eisen fördert unter anderem die Blutbildung. Der Körper kann das Eisen besonders gut verwerten, weil Portulak auch noch reichlich Vitamin C liefert. Womit wir bei den Vitaminen angelangt sind.
Portulak und seine Vitamine
Beginnen wir mit dem Vitamin C. Stolze 72 Milligramm pro 100 Gramm nennt der Portulak sein Eigen; mehr als in vielen anderen Gemüsesorten. Mit 150 Gramm des Gemüses kann man den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken.
Die Überleitung von Portulak zu meinem Lieblingsthema den Antioxidantien fällt mir mit Vitamin C sehr leicht. Denn Vitamin C und auch Vitamin E, sind starke Antioxidantien und unterstützen unseren Körper im Kampf gegen freie Radikale und somit unter anderem gegen die Hautalterung 😉.
Auch das Augenvitamin Vitamin A ist in Portulak vertreten, zwar nicht in berauschenden Mengen, aber 180 Mikrogramm sind nicht zu verachten. Vitamin A, auch in dieser Menge, fördert ein gutes Sehvermögen und eine gesunde Haut.
Das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K darf nicht unerwähnt bleiben, denn die enthaltenen 0,2 Milligramm pro 100 Gramm decken bereits den Tagesbedarf.
Portulak uns seine Fettsäuren
Mit einem Inhaltsstoff des Portulaks punktet dieser besonders: Omega-3-Fettsäuren. Diese kennt man landläufig vor allem von Seefisch, Pflanzenölen und Nüssen. Unter den grünen Blattgemüsen weist Portulak den mit Abstand höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auf. Mit 400 Milligramm der entzündungshemmenden Alpha-Linolensäure pro 100 Gramm Frischgewicht überbietet er Spinat um das Fünffache, Kopfsalat sogar um das Zwanzigfache.
Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig für ein gesundes Gehirn und Herz, sie können helfen, rheumatischen Erkrankungen und Krebs vorzubeugen. In einer Studie wurde zudem belegt, dass Portulak bei fettleibigen Jugendlichen einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat.
In Studien wurden mehrfach nachgewiesen, dass die Fettsäuren Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und koronaren Herzkrankheiten vorbeugen. Sie fördern zudem die Durchblutung und wirken positiv auf Blutdruck und Gefäßfunktionen.
Portulak enthält leider Oxalsäure
Leider enthält Portulak 1700 Milligramm Oxalsäure pro 100 Gramm. Wer an Gicht, Rheuma, Arthritis und Nierensteinen leidet oder dazu tendiert, sollte daher den Portulak nur in Maßen genießen.
Portulak – gesundes und vergessenes Blattgemüse in der Küche
In der Küche lassen sich Sommer Portulak und Winter Portulak – besser bekannt als Postelein – siehe oben – wunderbar und vielfältig einsetzen. Oft findet man sie in Salaten, herzhaften Dips oder in Suppen und Smoothies. Er lässt sich auch wie Spinat als Beilage schmoren oder dünsten. Essbar sind sowohl die Blätter als auch die Stängel.
Während der Sommer Portulak eine frische säuerlich-nussige Note aufweist und leicht salzig schmeckt, erinnert das Aroma des Winter Portulaks eher an Feldsalat. Die Knospen wurden früher im Übrigen als Ersatz für Kapern genutzt. Obwohl Portulak und Postelein aufgrund ihres Aussehens gerne für ein und die gleiche Pflanze gehalten werden, sind beide nur entfernt miteinander verwandt.
Portulak – gesundes und vergessenes Blattgemüse: Fazit
Nicht nur aus kulinarischen Gründen sollte man öfter zu Portulak greifen und damit seinem Körper gesunde Vitalstoffe zuführen.
Allerdings ist zu beachten, dass Portulak einen sehr hohen Anteil an Oxalsäure enthält. Menschen mit Krankheiten wie Rheuma, Nierenstein, Arthritis oder Gicht sollten dies beachten ihn in geringeren Mengen verzehren.
In der Naturheilkunde hat Portulak seit Jahrtausenden einen guten Ruf als wirksames Mittel gegen Sodbrennen, Blasen- und Nierenleiden sowie als natürliches Entwässerungsmittel.
Sein sensationell niedriger Fett- und Kaloriengehalt bei hohem Ballaststoffgehalt rundet das Angebot ab und macht Portulak zu einem perfekten Schlankgemüse.
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