Ihr sucht eine Heilpflanze für viele Wehwehchen? Ihr sucht ein Küchenkraut für viele Gerichte? Dann habe ich das richtige Kraut für Euch: die Minze-Heilpflanze und Küchenkraut in einem!
Herkunft
Die Minzen sind eine Pflanzengattung der Lippenblütengewächse. Die meisten der 20 bis 30 bekannten Arten sind in den gemäßigten Gebieten der nördlichen Halbkugel beheimatet. Da sie einen feuchten Standort bevorzugen, gibt es auf der anderen Seite der Erde nur wenige Arten.
Die Frage nach dem genauen Ursprung der Minze ist sehr schwer zu beantworten. Bereits vor 3000 Jahren wurden die Heilkräfte der Minze von den Ägyptern und den Römern geschätzt. Die schriftlichen Aufzeichnungen der damaligen Zeit und der späteren Jahrhunderte beschäftigten sich mit dem Weltgeschehen und nicht mit der Verbreitung der Minze.
Eine der wenigen vorhandenen Aufzeichnungen darf ich hier jedoch erwähnen. Im Jahr 812 schrieb Karl der Große vor, dass in den Gärten seines Reiches 4 bestimmte Sorten Minze angebaut werden sollten (1).
Minze oder Pfefferminze-der Unterschied
Sehr oft werden die Begriffe Minze und Pfefferminze in einem Atemzug erwähnt. Bezeichnet man damit die gleiche Pflanze?
Nein!
Die Pfefferminze ist eine besondere Minze-Art. Nicht jede Minze ist eine Pfefferminze. Auch wenn beide Pflanzen zur gleichen Gattung gehören, handelt es sich botanisch gesehen um zwei unterschiedliche Pflanzen.
Die Gattung der Minzen umfasst etwa 20-30 unterschiedliche mehrjährige Arten, von denen viele in Europa heimisch sind. Es gibt noch einige Hybriden, die entweder durch Züchtung oder durch eine zufällige Kreuzung entstanden sind. Auch die Pfefferminze ist das Ergebnis einer zufälligen Kreuzung der Bach- oder Wasserminze mit der Grünen Minze. Die Pfefferminze wurde schon im 17.Jahrhundert entdeckt.
Im Gegensatz zu anderen Minzen weist die Pfefferminze einen sehr hohen Menthol Gehalt aus. Aus diesem Grunde ist sie nicht nur eine beliebte Gewürzpflanze, sondern auch eine wichtige Heilpflanze.
Die Pfefferminze verdankt ihren Namen dem leicht pfefferigen Geschmack, der wiederum auf den hohen Menthol Gehalt zurückzuführen ist.
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten, die aufgrund unserer Bedürfnisse gezüchtet wurden; zum Beispiel die Schoko-Minze, Orangen-Minze oder die Mojito-Minze. Die Pfefferminze hat sich weltweit aufgrund ihrer Inhaltsstoffe jedoch durchgesetzt.
Tipps für den Umgang mit Minze
Einkauf
Frische Minze bekommt man in fast jedem Supermarkt entweder im Topf oder in Kunststoff verpackt. Kenner kaufen die Minze allerdings im türkischen Lebensmittelgeschäft. Dort erhält man das duftende Kraut lose in großen Bunden.
Lagerung
Im Bund gekaufte Minze sollte jedoch schnellstmöglich verbraucht werden, da sie sonst einen großen Teil ihres Menthols verliert. Damit sie sich aber ein paar Tage länger hält, ein kleiner Tipp. Die lose Minze waschen, verlesen, leicht trocken schütteln und locker in einen Plastikbeutel geben. Diesen ins Gemüsefach des Kühlschrankes legen. Bitte darauf achten, dass der Beutel nicht mit anderen Gemüsen abgedeckt wird.
Minze im Topf benötigt einen halbschattigen Platz und immer genügend Feuchtigkeit. Sie macht optisch etwas her und sieht an jedem Platz, auch auf der Fensterbank, gut aus. Wenn man frische Minze benötigt, geht man bis zur Fensterbank und erntet das herrliche Kraut, einfach praktisch. Siehe auch „Petersilie„
Vorbereitung
Wie bei allen anderen frischen Kräutern auch kommt bei Minze als erster Schritt das Abspülen, das Trockenschütteln und das Verlesen. Mit verlesen meine ich das Aussortieren von nicht gewünschten Bestandteilen bei der Minze. Dazu gehören welke Blätter und ähnliches. Danach wird die Minze entsprechend der Benutzung vorbereitet.
Wenn man die Minze in einem Topf auf der Fensterbank stehen hat oder im Garten, sollte man sie immer schneiden. Nicht einzelne Blätter abzupfen, sondern den Stiel immer oberhalb eines Blattpaares abschneiden. Die Minze treibt dort an dem Blattpaar wieder neu aus.
Die Minze in der Küche
Bei uns in Deutschland wird die Minze vor allem bei Desserts, Torten und anderen Süßspeisen sowie Cocktails und anderen Getränken benutzt. In anderen Ländern hingegen wird sie meist bei herzhaften Gerichten eingesetzt. Ob Soßen, Chutneys, Currys, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Lamm und Geflügel, alles Gerichte die mit Minze noch besser werden.
Ein persönliches Beispiel sei mir an dieser Stelle erlaubt. Auch ich hatte früher Probleme beim Genuss von bestimmten Hülsenfrüchten. Der eine oder andere wird mir jetzt bestimmt zustimmen. Diese Darmprobleme kommen häufig vor. Durch meine Frau lernte ich die Minze als Gewürz kennen. Sie benutzt immer bei der Zubereitung von Bohnen Minze und meine Probleme, nachdem Genuss von Hülsenfrüchten wurden geringer oder verschwanden ganz. Ein köstliches Beispiel findet Ihr hier: “Tavce Gravce“. Noch ein großartiges herzhaftes Rezept, diesmal ohne Hülsenfrüchte, gibt es hier: „Schneller Frühlingsreistopf“ bei BallesWorld.
Jetzt könnt Ihr Euch sicher vorstellen, dass ich ein großer Fan von der Minze geworden bin, nicht nur aufgrund des Geschmackes. Über die gesundheitlichen Vorzüge wollen wir erst im Folgenden reden.
Minze-ideal für Magen und Darm
Die Minze-insbesondere die Pfefferminze- ist ein bewährtes Heilmittel bei Kopfschmerzen, Erkältungen und Magen-Darm-Verstimmungen.
Eine Pfefferminze-Inhalation hilft bei verstopften Atemwegen, das ätherische Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen und Kapseln gegen das Reizdarm-Syndrom.
Da die Pfefferminze das größere gesundheitliche Potential hat, sind im Folgenden immer die Wirkungen der Pfefferminze erläutert.
Pfefferminze für Magen und Darm
Am weitesten verbreitet ist die Anwendung von Pfefferminze bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Gastritis. Bei Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit können die neutralisierenden Effekte der Pfefferminze helfen; Ihr erinnert Euch an die Aussage über die Bohnen weiter oben.
Die Minze regt im Magen die Magensaftproduktion an, wodurch die Magenentleerung beschleunigt wird. Dadurch wird dann der Appetit angeregt. Im Darm entkrampft die Pfefferminze und Bauchschmerzen werden behoben.
Die Gallenblase profitiert auch eindeutig von der Minze, denn die Gallensaftproduktion wird gefördert und fließt auch problemlos ab.
Wer die Minze nicht im Gericht verarbeitet, sollte sich einen „Tee“ zubereiten.
Menschen mit bereits angegriffenen Magenschleimhäuten sollten nicht einen reinen Pfefferminztee zu sich nehmen, sondern eine sanftere Variation aus Kamille und Minze wählen.
Pfefferminze und der Reizdarm
Weit verbreitet ist mittlerweile der Reizdarm. Bauchkrämpfe mit unberechenbarem Durchfall sind die Symptome, die zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen.
Auch hier kann die Pfefferminze helfen, denn die Muskulatur des Darmes entspannt sich deutlich, die Nerven können sich beruhigen und die Darmgase schonend entweichen. Die antibakterielle Wirkung der Pfefferminze hemmt das Wachstum schlechter Darmbakterien und verbessert die Verdauung. Die Einnahme von Pfefferminzölkapseln sollte aber mit dem Arzt oder dem Apotheker abgesprochen werden.
Pfefferminze als Mundspülung
Pfefferminztee ist in den meisten Fällen das Mittel der Wahl. Tee ist sehr beliebt und er kann sowohl heiß und auch kalt genossen werden. Kalter Tee hat eine antiseptische Wirkung und eignet sich daher sehr gut als Mundwasser. Entweder zur Vorbeugung für einem angenehmen Mundgeruch oder zur Bekämpfung einer bestehenden Entzündung der Mundschleimhaut.
Pfefferminze schützt die Atemwege
Bei Erkältungen und den jährlichen Grippewellen verhilft das wunderbare Pfefferminzöl durch sekretfördernden und antibakteriellen Eigenschaften zu freien Atemwegen. Ein Pfefferminzbad oder inhalieren mit Minzöl kann Wunder bewirken. Einreiben mit einer minzhaltigen Creme kann auch sehr gut helfen. Wer kein Fertigprodukt verwenden möchte, vermischt einige Tropfen Pfefferminzöl mit einem guten Basis Öl. Ein Bio-Kokosöl eignet sich sehr gut.
Pfefferminze und Muskulatur
Schwere Beine durch langes Stehen oder Laufen kennen viele. Auch hier kann die Minze hervorragend helfen. Ein Einreiben der Beine mit der oben beschriebenen Creme kann hier sehr gut helfen, denn die Creme ist kühlend, beruhigend und erfrischend. Perfekt für gestresste Verkäuferbeine.
Pfefferminze und Kopfschmerzen
Spannungsbedingte Kopfschmerzen, wer kennt sie nicht. 80% der Europäer sind gelegentlich betroffen. Sie äußern sich durch dumpfe und drückende Schmerzgefühle im Stirnbereich, an den Schädelseiten oder im Hinterkopf.
Viele der schmerzgeplagten Menschen greifen zu frei verkäuflichen Medikamenten und begeben sich auf einen Weg in die Abhängigkeit. Abhängig vielleicht nicht in dem Sinne der Drogenabhängigkeit- kommt auf die Medikamente an- aber im Sinne einer Willensabhängigkeit. Die Schmerzen verschwinden sehr schnell und dadurch greift man bei den nächsten Anzeichen eines beginnenden Schmerzes schon einmal schneller zur Tablette. Von den Nebenwirkungen der Tabletten möchte hier im Moment nicht reden, jeder weiß davon und sie sind ja auch im Beipackzettel- den die wenigsten lesen- aufgezeigt.
Auch hier kann die Pfefferminze auf natürliche Weise helfen. Das Öl auf die schmerzende Stelle auftragen und die entkrampfenden Wirkstoffe der Minze sorgen innerhalb kurzer Zeit für eine Linderung. Die Wirkung der Pfefferminze wurde in einigen Studien belegt und hat sich in diesen als zumindest ebenbürtig zu herkömmlichen Medikamenten erwiesen.
Greifen Sie bei Kopfschmerzen zuerst zu Pfefferminzöl oder trinken Sie in aller Ruhe einen Pfefferminztee. Sie vermeiden schädliche Nebenwirkungen, schonen ihren Geldbeutel und erzielen die gleiche Wirkung; großartig, oder?
Zusammenfassung
Die Pfefferminze ist eine großartige Pflanze. Sie hilft bei vielen gesundheitlichen Problemen und ist ein beliebtes Küchenkraut. Frische Minze auf der Fensterbank zum Würzen oder für einen feinen Tee ist zu empfehlen.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Minzen
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