Leinsamen – gesundes regionales Superfood

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Leinsamen – gesundes regionales Superfood der Extraklasse und noch low Carb, das heißt wenige Kohlenhydrate. Dafür sind sie voller Ballaststoffe, entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren und wirkungsvollen Antioxidantien, die wichtig für unseren Körper sind. Der Genuss von Leinsamen kann zu einer besseren Verdauung, einer reineren Haut, einem sinkenden Cholesterinspiegel, einer verbesserten Herz-Kreislauf-Gesundheit führen und Leinsamen weisen eine krebshemmende Wirkung auf. Erfahre in diesem Aufsatz, warum Leinsamen besser sind als Chiasamen und warum sie so gesund sind.

Herkunft der Leinsamen

Als Leinsamen*), auch Leinsaat genannt, werden die Samen des Flachses bezeichnet. Der Flachs (Saat-Lein, Gemeiner Lein) ist eine alte Kulturpflanze, die zur Faser- und Ölgewinnung angebaut wird. Die ältesten archäologischen Funde stammen aus dem Iran (7500-6700 v.Chr.) und aus der Südtürkei (7000 v.Chr.).

Nach Mitteleuropa kam der Flachs circa 5000 v.Chr. und breitete sich von dort immer weiter Richtung Norden aus, auch weil er keine großen Ansprüche an den Boden stellt. Aus den Fasern wurden schon um 4000 v.Chr. in Ägypten Leinentücher hergestellt. Im Mittelalter war Deutschland der weltweit führende Flachsproduzent und somit auch größter Leinen Hersteller. Durch die preiswertere und einfach zu verarbeitende Baumwolle ging der weltweite Anbau immer stärker zurück. Da Leinen nicht Bestandteil meiner Ausführungen sein soll, belassen wir es dabei und beschäftigen und mit dem Samen des Flachses, dem Leinsamen.  

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Flachsblüte

Beschreibung und Inhaltsstoffe

2005 war der Gemeine Lein die Heilpflanze des Jahres und durch diese Auszeichnung wurden die heilenden Wirkungen der Pflanze gewürdigt.

Leinsamen haben je nach Sorte eine braune oder gelbe Schale. Sie schmecken leicht nussig und enthalten rund 40% Fett, das Leinöl. An diesem Fett hat die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure einen Anteil von circa 50%. Das Leinöl hat damit eine der höchsten Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren aller Pflanzenöle.

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Brauner Leinsamen

Ob jetzt ganz, geschrotet, als Leinöl oder als Leinölkapseln: Die kleinen Samen strotzen nur so vor gesunden Inhaltsstoffen, die unseren Stoffwechsel und mehr auf Trab bringen. Im Folgenden setzten wir uns mit den einzelnen Stoffen etwas auseinander.

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und seine Ballaststoffe

Leinsamen, egal ob gelb oder braun, bestehen zu einem Drittel aus Ballaststoffen, zu einem weiteren Drittel aus Proteinen (Eiweiß) und zu einem letzten Drittel aus Fetten, in diesem Fall gute Omega-3-Fettsäuren. Alle drei sind gesunde Makronährstoffe, von denen unser Körper nicht genug bekommen kann und sollte. Zwei Esslöffel Leinsamen enthalten rund 15 Gramm Ballaststoffe, was die Hälfte der von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfohlenen Ballaststoffmenge des Tages ausmacht. Durch die Ballaststoffmenge wird die Darmgesundheit sehr gefördert und der Körper wird entgiftet. Zwei Esslöffel Leinsamen täglich zeigen schon positive Wirkung.

Streuen Sie Leinsamen über Ihr Müsli, wird der Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen gebremst. Denn Ballaststoffe verzögern die Verdauung und sorgen dafür, dass die Kohlenhydrate aus dem Essen langsamer ins Blut gelangen.

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und seine Schleimstoffe

Wenn geschrotete Leinsamen aufquellen, bilden die Ballaststoffe eine Schleimschicht. Diese Schleimschicht funktioniert wie ein großer Besen (bildlich), auf dem gesamten Weg durch den Magen-Darm-Trakt werden Ablagerungen, Schlacken und Krankheitserreger vor die Tür gekehrt. Von diesen Ablagerungen und Schlacken gibt es reichlich in unserem Verdauungssystem. Durch die genannten Wirkungen, das Aufquellen und die Schleimbildung, sind die Samen ein sehr gutes Abführmittel bei Verstopfung. Wie gesagt, nur bei Verstopfung, nicht im gesunden Darm! Man hat nach dem täglichen Verzehr von Leinsamen mit einem gesunden Darm also keinen Durchfall oder Ähnliches zu erwarten. Bei Verstopfung jedoch, was nach dem Verzehr von zu viel ungesundem Essen oder auf Reisen in tropischen Ländern der Fall sein kann, macht der Darm gerne mal dicht. Lein-Schleim öffnet ihn wieder und schwemmt das, was sich dort angesammelt hat, aus. Deshalb sind Leinsamen ein super Hausmittel gegen Verstopfung.

Wichtig ist dabei: Zu Leinsamen sollte man unbedingt viel trinken, damit er quellen kann.

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Geschroteter gelber Leinsamen © BellsWelt

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und seine Fettsäuren

Das in Leinsamen enthaltene Fett besteht zu über 90 Prozent aus Omega-3- und anderen ungesättigten Fettsäuren. Für die Blutgefäße ein Super-Pluspunkt, denn diese Fettsäuren halten den Cholesterinspiegel in einer gesunden Balance und verhindern schädliche Ablagerungen. Diese lebenswichtigen Fettsäuren bekämpfen unliebsame Entzündungen im Körper und schützen so vor Herzinfarkt und Schlaganfall.

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und seine Zellschützer

Lignane sind sekundäre Pflanzenstoffe, die als starke Antioxidantien wirken und eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonhaushalt haben (1). Es liegen mittlerweile Studien vor, die Lignanen eine krebshemmende Wirkung nachsagen (2). Die Lignane wirken ausgleichend auf den Östrogenhaushalt bei Frauen (nur bei Frauen, nicht bei Männern).

Das bedeutet, überschüssiges Östrogen (weibliches Sexualhormon) wird mittels dieser Ballaststoffe aus dem Körper ausgeschieden. Zu hohe Östrogenspiegel sind ein großer Risikofaktor für Brustkrebs, weil Östrogen ein Wachstumsfaktor in den Brüsten ist. Auf diese Weise gleichen Leinsamen zu hohe Östrogenspiegel aus, was die vorbeugende Wirkung gegen Brustkrebs erklärt.

Das Schöne an diesen Pflanzenstoffen ist, sie sind reichlich in Leinsamen enthalten!

Diese Antioxidantien verhelfen uns auch zu einem sauberen Hautbild. Einen Gesundheitstipp hierzu habe ich bei BallesWorld gefunden, den Leinsamen-Drink.

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Flachsmiete

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und unser Herz

Für unser Herz bietet Leinsamen aber noch mehr. Zum ersten Kalium. Dieser Mineralstoff regelt den Flüssigkeitshaushalt im Körper und kann dadurch das Herz entlasten. Zum zweiten Magnesium. Dieser Mineralstoff ist gut für unser Gehirn, starke Nerven und die Muskulatur und da unser Herz ein großer unermüdlich arbeitender Muskel ist, ist … . Und zum dritten Eisen. Eisen schützt unter anderem vor Blutarmut und somit auch unser Herz.

Regelmäßiger Genuss von Leinsamen kann den Blutdruck senken (3). Dieser erfreuliche Effekt für unsere Herzgesundheit ist vor allem dem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen und den sekundären Pflanzenstoffen zu verdanken (4).

Leinsamen und Blausäure

Das Motto „viel hilft viel“ lässt sich auf Leinsamen nicht anwenden – im Gegenteil: Ab einer Obergrenze von 20 Gramm beziehungsweise 2 Esslöffeln täglich kann der Genuss mehr schaden als nützen, da Leinsamen cyanogene Glykoside enthalten kann, aus denen Blausäure entstehen kann. Leinsamen für 15-30 Minuten mit heißem Wasser übergossen stehenlassen und anschließend abgießen, mit evtl. vorhandener Blausäure. Ähnlich der Behandlung von Maniok.

Wie auch bei Apfelkernen heißt es immer wieder, dass die Leinsamen Blausäure enthalten und deswegen giftig sind. Daher wird oftmals vom Verzehr von Leinsamen abgeraten. Hier greift dasselbe Argument wie im Fall von Äpfeln: Man müsste sehr viele Leinsamen essen – jeden Tag, für den Rest des Lebens – um auf eine Menge Blausäure zu kommen, die problematisch werden könnte.

Genauso müsste man jeden Tag mindestens 20 Äpfel verzehren, damit die Blausäure in den Kernen relevant für den Körper wird. Gleich verhält es sich bei Leinsamen: Wenn man sich an die hier genannten Tipps und Ratschläge hält und es nicht übertreibt, dann hat man auch nichts zu befürchten!

Leinsamen – gesundes regionales Superfood und Wechselwirkungen

Bei falscher Dosierung können Leinsamen unverträglich werden. In großen Mengen wirken sie verdauungsanregend und abführend. 2 EL Leinsamen pro Tag ist die maximale Dosis.

Leinsamen könnten die wirksame Aufnahme von Medikamenten durch die Darmwand einschränken. Die Empfehlung: Nach Einnahme der Medikamente ungefähr drei bis vier Stunden warten, bevor man Leinsamen zu sich nimmt.

Bei Aufnahme von Leinsamen ist es wichtig, viel Flüssigkeit über den Tag verteilt auf sich zu nehmen. Die DGE spricht von 1,5 bis 2 Litern pro Tag. Am besten stilles Wasser und ungesüßter Tee.

Bei starken Bauchschmerzen oder einem Darmverschluss sollten sie die kleinen Samen nicht verzehren. Sprechen Sie stattdessen mit einem Arzt, um mögliche Ursachen abzuklopfen.

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte die Leinsamenaufnahme pro Tag bei 1 EL liegen. Sprechen Sie eventuell mit einem Arzt, um mögliche Ursachen abzuklopfen.

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Goldener Leinsamen, geschrotet © BellsWelt

Superfood Leinsamen gegen Superfood Chiasamen

Chiasamen gehören zu den momentan groß gefeierten Superfoods. Welches Superfood hat jetzt die Nase vorn? Ich sage Leinsamen! Aber entscheidet selbst.

  • Chiasamen müssen erst aus Südamerika importiert werden, während Leinsamen hier in Europa heimisch sind. Sehr großer ökologischer Vorteil!
  • Die Inhaltsstoffe von beiden sind in etwa gleich, also gibt es keinen Grund, warum Chiasamen besser sein sollten als Leinsamen.
  • Leinsamen sind ein genauso gutes Kraftessen und müssen nicht um die halbe Welt verschifft werden.
  • Das Marketing hinter Chiasamen ist sehr stark. Chiasamen mögen das Kraftessen der Maya-Krieger gewesen sein – aber diese Info trägt nur zur besseren Vermarktung bei.
  • Leinsamen kosten bedeutend weniger als Chiasamen.

Mein Endergebnis 5:0!

Die kleinen Leinsamen wachsen hier, werden hier verkauft und gegessen (siehe auch Früher war alles besser!?)

Leinsamen – gesundes regionales Superfood: Fazit

Einheimische Leinsamen oder Chiasamen, dass ist meines Erachtens nicht mehr die Frage. Leinsamen sind deutlich günstiger, ökologisch viel sinnvoller als Chiasamen und sie lassen sich ebenso gut zum Abnehmen verwenden.

Die Leinsamen punkten mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen und Ballaststoffen.

Sie quellen in Flüssigkeiten auf und bilden einen Schleim, der den Darm auf einfache Art und Weise reinigt. Die reichhaltig vorhandenen Ballaststoffe sorgen für eine gute Darmgesundheit. Ein gesunder Darm stärkt letztendlich auch unser Immunsystem.

Leinsamen sättigen und bringen dem Körper wertvolle Nährstoffe. Daher eignen sie sich sehr gut zum Abnehmen.

Leinsamen - gesundes regionales Superfood - Getrockneter Flachs - BellsWelt
Getrockneter Flachs im Bund
  1. vitalstoff-lexikon.de/Sekundaere-Pflanzenstoffe/-nbspLignane/
  2. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15897583/
  3. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25342643/
  4. www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4152533/

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