Das Eisenkraut ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt und daher ranken sich auch zahlreiche Mythen um das Eisenkraut. Römische Soldaten trugen es bei sich, um sich vor Verletzungen zu schützen. Eisenkraut wurde auch zur rituellen Reinigung von Tempeln verwendet. Im Mittelalter der Hildegard von Bingen galt das Eisenkraut als Allheilmittel und war in fast jedem medizinischen Trank zu finden. Heute wird das Eisenkraut nur in der Volksheilkunde eingesetzt. Erfahren Sie hier alles Wichtige über Eisenkraut – fast vergessene Heilpflanze.
Herkunft
Das echte Eisenkraut, kurz Eisenkraut, wird auch Taubenkraut, Katzenblutkraut, Sagenkraut, Verbene oder Wunschkraut genannt und gehört zur Gattung der Verbenen. Die traditionelle Heilpflanze kommt weltweit in gemäßigten und tropischen Gebieten vor.
Eisenkraut – fast vergessene Heilpflanze und ihre Vergangenheit
Lasst uns einen Blick auf die Jahrtausende alte Geschichte des Eisenkrautes werfen. Wie eingangs schon erwähnt nutzen die Römer, Griechen und die Ägypter die heilenden Wirkungen des Eisenkrautes. So schrieb zum Beispiel der Römer Plinius, dass das Eisenkraut die Pflanze mit dem höchsten Ansehen sei.
Diese Erfolgsgeschichte setzte sich über die Jahrhunderte fort und so glaubte man im Mittelalter, dass das Kraut, aufgrund seines Namens, vor Verletzungen durch Eisenwaffen schütze. Ritter und Landsknechte trugen daher Eisenkraut als Symbol der Unverletzlichkeit mit sich.
Im Mittelalter wurde das Eisenkraut auch verstärkt als Arzneipflanze eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl Eisenkrautkompressen bei Geschwüren und Eisenkrautwickel bei Halsentzündungen. Der Anwendungsbereich der Heilpflanze wurde im laufe der folgenden Jahrhunderte immer größer und deckte Einsatzgebiete wie Rheuma, Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen ab. Sebastian Kneipp, katholischer Priester und Naturheilkundler, empfahl Eisenkraut unter anderem bei Wassersucht, Milz- und Leberleiden sowie Keuchhusten. Äußerlich verwendet er das Kraut zum Reinigen von Wunden und Geschwüren.
Heute wird das Eisenkraut als Heilpflanze, zu meinem Bedauern, nur noch in der Volksheilkunde eingesetzt. In der Schulmedizin findet es keine Verwendung, weil seine Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.
Eisenkraut – fast vergessene Heilpflanze und seine Inhaltsstoffe
Die im Eisenkraut vorhandenen Wirkstoffe führen zu den heilenden Eigenschaften. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Iridoide, Phenylethanoide, Flavonoide, ätherisches Öl und Gerbstoffe.
- Phenylethanoide sind auch organisch-chemische Verbindungen, die unseren Körper vor Zellschäden schützen.
- Iridoide kommen als chemische Substanz zum Beispiel in Spitzwegerich, Baldrian und Teufelskralle vor. Sie schützen die Pflanzen aufgrund ihres bitteren Geschmacks und ihrer giftigen Wirkung vor Fressfeinden, Bakterien und Pilzen. Auf den menschlichen Körper haben sie eine antimikrobielle, entzündungshemmende und antibiotische Wirkung.
- Flavonoide gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Sie sind für die Farbgebung der Pflanzen verantwortlich und schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. In unserem Körper wirken sie entzündungshemmend und antioxidativ.
- Das im Eisenkraut vorhandene ätherische Öl hat antimikrobielle Eigenschaften.
- Die vorhandenen Gerbstoffe wirken zusammenziehend (adstringierend) und fördern somit die Wundheilung.
Das gesamte Zusammenspiel der Inhaltsstoffe von Eisenkraut gibt der Heilpflanze eine schleimlösende, entkrampfende und entspannende Wirkung.
Eisenkraut – fast vergessene Heilpflanze: Anwendungen
Das wunderbare Eisenkraut wirkt bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen. Die Anwendung kann in Form von Tee, Tabletten oder als Kräutersud für Kompressen durchgeführt werden.
Eisenkrauttee
Den Eisenkrauttee erhält man in der Apotheke, in einem gut sortierten Teeladen oder einem Kräutershop.
- Er soll die Leber anregen und somit die Verdauung fördern. Bei Durchfall sollen auch Erfolge erzielt werden.
- Hustenreiz und Halsentzündungen lassen sich mit dem Tee abmildern.
- Durch seine entkrampfende Wirkung kann er Unterleibskrämpfe während der Menstruation lindern.
- Er beruhigt und entspannt, ist daher also in Stressphasen das richtige Getränk.
- Mit Eisenkrauttee gurgeln und man kann Zahnfleischbluten vergessen.
Kompressen mit Tee
Den Eisenkrauttee kann man auch als Kräutersud für Kompressen verwenden, eventuell kann man ihn dann auch stärker machen. Eisenkrautkompressen können entzündete Insektenstiche und starke Blutergüsse heilen. Sie können dazu beitragen, dass kleine Wunden sich schneller schließen und sie können Erleichterung bei rheumatischen Beschwerden verschaffen.
Tabletten
Bei Erkältungskrankheiten, insbesondere Nebenhöhlenentzündungen, können in der Apotheke erhältliche Tabletten mit Eisenkrautextrakt helfen.
Eisenkraut Tee
Zutaten
- 1 TL Eisenkraut (Verbene)
- 150 ml Wasser (kochend)
Instruction
- Das Eisenkraut in ein Sieb, ein Tee-Ei oder einen Teebeutel geben.1 TL Eisenkraut
- Mit den 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 min ziehen lassen,150 ml Wasser
- Das Sieb, das Tee-Ei oder den Teebeutel entfernen und den Tee trinken.
- Wer mag kann mit Honig süßen. Dazu und zum Geschmack siehe in der Notiz.
Notizen
Nährwertangaben
Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.
Sie trinken einen Tee mit sehr großem Heilungspotential.
Eisenkraut – fast vergessene Heilpflanze: Fazit
Das wunderbare in Vergessenheit geratene Eisenkraut gilt als adstringierend, antibakteriell, blutverdünnend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, milchbildend, schmerzstillend, schweißtreibend, stoffwechselanregend und tonisierend. Eine Vielzahl von Eigenschaften die aber auch die Großartigkeit der Verbene darstellen.
Wer sich nicht sicher ist, ob und wie viel Eisenkraut man zu sich nehmen kann und sollte, wendet sich an einen naturheilkundigen Arzt oder Heilpraktiker.
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