Bärlauch – heilend und gesund

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Bärlauch – heilend und gesund; und das schon seit vielen Jahrhunderten. Frischer Bärlauch ist reich an Vitamin C, welches unter anderem das Immunsystem stärkt und den Körper vor freien Radikalen schützt. Das Kraut liefert außerdem die wertvollen Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Eisen. Bärlauch schmeckt köstlich und ist überaus gesund. Erfahren Sie, gegen welche Beschwerden er helfen kann.

Herkunft

Der Bärlauch gehört biologisch zu Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vorkommende Pflanze ist ein sehr geschätztes Wildgemüse und wird vielfach gesammelt und schon die alten Germanen kannten das aromatische Wildkraut als Heil- und Würzkraut.

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Bärlauch im lichten Wald

Besonders entlang kleiner Bäche, in der Nähe von Laubbäumen oder an naturbelassenen Ufern findet man das intensiv duftende Gewürzkraut mit seinen grünen Blättern und weißen Blüten. Der Name des Gewächses stammt aus sehr alten Überlieferungen. Danach soll das duftende Kraut die erste Nahrung der Bären gewesen sein, nachdem sie aus dem Winterschlaf erwacht waren. So wie die Tiere nutzen auch die Menschen seit einigen Jahrhunderten die Kraft des Bärlauchs. Wie die Minze war der Bärlauch in der Landgüterverordnung Karls des Großen als anzubauende Pflanze aufgeführt. Damit wurdes sichergestellt, dass die Bevölkerung auf die heilenden Wirkstoffe des Bärlauches zu greifen konnte.

Leider war der Bärlauch in Vergessenheit geraten. Der Dornröschenschlaf ist gottseidank beendet – zur Freude aller, die gerne gesund und gut genießen. Vor allem in der Küche ist das Lauchgewächs zu einer beliebten Bereicherung geworden. 

Bärlauch – heilend und gesund

Als typisches Mitglied der Familie der Lauchgewächse hat Bärlauch ähnliche gesundheitliche Vorzüge wie Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch, ist aber für Menschen mit empfindlichem Bauch leichter verdaulich.

Bärlauch – heilend und gesund; seine Inhaltsstoffe

Bärlauch ist reich an ätherischen Ölen, Vitamin C, Sulfiden, den Mineralstoffen Magnesium und Eisen und enthält auch Spuren des ansonsten im Knoblauch angesiedelten Allicin, das für den typischen Knoblauchgeruch steht und entzündungshemmend sowie antibiotisch wirkt.

Die Tabelle zeigt die Kalorien und die wichtigsten Nähr- sowie Inhaltsstoffe von Bärlauch:

Nähr- und Inhaltsstoffepro 100 Gramm (durchschnittlich)
Kalorien12 kcal
Ballaststoffe2,2 g
Vitamin C150 mg
Kalium330 mg
Calcium75 mg
Magnesium20 mg
Phosphor50 mg
Eisen2,9 mg
Zink0,3 mg

Immunsytem

Bärlauch enthält mehr Vitamin C als Orangen oder Paprika. Mir 150 mg pro 100 Gramm deckt das Kraut mehr als 100% des Tagesbedarfes. Jetzt muss man aber schon ehrlich sein und sich fragen: Wer verzehrt 100 Gramm Bärlauch an einem Tag? Meist sind dies geringere Mengen. Aber nichts destotrotz, der hohe Gehalt an Vitamin C und die ebenfalls reichlich vorhandenen Mineralstoffe Eisen und Magnesium stärken das Immunsystem und unsere Abwehrkräfte

Detox

Was bedeutet „Detox“? Es bedeutet übersetzt Entgiften. Durch eine gesunde Ernährung mit viel Obst- und Gemüsesäften sollen Schadstoffe und Gifte im Körper gebunden und ausgeschieden werden. Das Ganze wird unterstützt mit Entspannungsübungen und Bädern. Hierbei spielen die im Bärlauch vorhandenen Schwefelverbindungen in Form ätherischer Öle eine große Rolle. Diese Sulfide können unter anderem die Leber entlasten und den Stoffwechsel unterstützen.

Blutwerte

Doch nicht nur für die Entlastung der Organe sind Sulfide wie das Allicin hilfreich, sondern sie schaffen überschüssiges Cholesterin aus den Blutbahnen und optimieren den Blutdruck. Allicin ist auch für den Knoblauchgeschmack verantwortlich.

Entzündungshemmend

Das vorgenannte Allicin hat ebenfalls die Eigenschaft entzündungshemmend und antibiotisch zu wirken. Daher kommt es als „natürliches Antibiotikum “ gegen Bakterien– und Pilzinfektionen zum Einsatz. Ähnliche Eigenschaften zeigen Knoblauch, Thymian und Spitzwegerich und sind auch dort beschrieben.

Da Bärlauch entzündungshemmend und abschwellend wirkt, ist er unter anderem für Menschen mit Gicht, Rheuma oder anderen Erkrankungen nützlich, bei denen die Gelenke schmerzen.

Schmerzlindernd

Bärlauch zählt zu den Naturheilmitteln, die man auch Karminativum (Mittel gegen Blähungen aus pflanzlichen Stoffen) nennt. Im Klartext heißt das: Bärlauch mit seinen ätherischen Ölen hilft bei Magen- und Darmbeschwerden wie Blähungen und krampfartigen Schmerzen.

Verdauungsfördernd

Wer viel Bärlauch isst, kann damit außer der Leber auch den Magen und die Galle entlasten beziehungsweise die Bildung von nützlichen Verdauungssäften anregen. Auch hierfür zeichnen die ätherischen Öle verantwortlich.

Chlorophyll

Bärlauch weist eine wunderschöne grüne Farbe auf. Wo kommt sie her? Insbesondere Pflanzen erlangen ihre grüne Farbe durch Chlorophyll. Das Chlorophyll oder Blattgrün bezeichnet eine Klasse natürlicher Farbstoffe, die von Organismen gebildet werden, die Photosynthese betreiben. Das Blattgrün ist nicht nur für das Aussehen wichtig, sondern auch für unseren Körper.

Chlorophyll fördert die Neubildung von Blutzellen und hilft bei der Blutreinigung. Es versorgt den Körper mit wertvollen Antioxidantien und Spurenelementen wie zum Beispiel Magnesium und hilft auf diese Weise, Mangelerscheinungen vorzubeugen.

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Bärlauchblätter ©BellsWelt

Bärlauch – heilend und gesund in der Küche

Der Frühlingsbote Bärlauch zeigt uns zuverlässig an, dass der Frühling nicht mehr weit ist. Sobald er als frische Ware auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt auftaucht, können wir darüber nachdenken die dicken Wintersachen im Schrank zulassen.

Saison

Je nach Wetter wächst der erste Bärlauch schon ab Mitte Februar bis Ende Mai an schattigen, feuchten Standorten im Wald und ist in Gemüseläden und im Supermarkt zu haben.

Geschmack

Die Verwandtschaft zum Knoblauch lässt es vermuten: Bärlauch schmeckt knoblauchartig – allerdings viel milder und nicht scharf. Dadurch ist er auch bekömmlicher. Zudem hinterlässt das Kraut keine unangenehme „Knoblauchfahne“.

Selbstpflücken und Erkennen

Sie können Bärlauch auch selbst sammeln. Von Anfang März bis Ende Mai sind die Blätter in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern sowie in Parkanlagen und auf Wiesen zu finden. Bärlauch ist zwar sehr gesund, hat aber einige gefährliche Doppelgänger. Die giftigen Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehen ihm täuschend ähnlich. Besonders Letztere sind sehr gesundheitsschädlich und können im schlimmsten Fall zu tödlichen Vergiftungen führen. Daher gut hinsehen beim Pflücken!

Anders als Bärlauch, sprießen die Blätter der giftigen Doppelgänger nicht einzeln aus dem Boden. Bei Maiglöckchen wachsen sie paarweise, bei der Herbstzeitlosen sind es gleich mehrere. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Die Blattstiele der Herbstzeitlosen befinden sich in der Erde, sodass wir sie nicht sehen können. Beim Bärlauch ragen die Stängel aus dem Boden heraus. Die Blätter der Maiglöckchen sind dunkler als die des Bärlauchs. Sie glänzen an der Unterseite, die von Bärlauch dagegen an der Oberseite.

Wer sich immer noch nicht sicher ist, kann einen Geruchtest machen. Dazu ein kleines Blattstück zwischen den Fingern zerreiben. Riechen die Finger nicht nach Knoblauch, handelt es sich wahrscheinlich um eine der giftigen Pflanzen. Hundertprozentig sicher ist dieser Test aber nicht, denn der starke Geruch kann an der Haut haften bleiben und nachfolgende Tests verfälschen.

Experten raten nur geübten Sammlern zum Selberpflücken. Ansonsten kaufen Sie das Wildkraut besser beim Gemüsehändler oder bei anderen vertrauenswürdigen Quellen.

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Bärlauch selber gepflückt

Kaufen und Aufbewahren

Achten Sie beim Kauf von Bärlauch auf makellose, frisch und knackig wirkende Blätter ohne Blüten. Ohne Blüten, weil der Bärlauch seinen umwerfenden Geschmack verliert, sobald er blüht.

Zubereitung

Die Vorbereitung von Bärlauch ist schnell und unkompliziert: Einfach abspülen, trockenschütteln und je nach Rezept in feine Streifen schneiden oder hacken. Frisch gesammelte oder gekaufte Bärlauchblätter sollten zügig verwendet werden. Denn sie halten nicht länger als ein oder zwei Tage. Frische Blätter leicht feucht in einem Beutel im Kühlschrank lagern.

Kochen sollte man das Knoblauchkraut allerdings nicht, da durch Hitzeeinwirkung der milde Knoblauchgeschmack verloren geht. Ein schönes Beispiel hierfür findet Ihr im Bärlauch Risotto.

Vorratshaltung

Für mich persönlich ist die Saison viel zu kurz, das heißt irgendwie muss der Bärlauch in die Waldknoblauchlosezeit gerettet werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Eine davon ist Pesto machen; ein wunderbares Bärlauch Minze Pesto habe ich für Euch auch gefunden. Hier findet Ihr auch Tipps zur Lagerdauer.

Eine andere Möglichkeit ist das Einfrieren. Da sich die Blätter nicht lange halten und ihre Saison so kurz ist, lohnt es sich, sie gehackt einzufrieren: So hat man das ganze Jahr etwas vom heimischen Superfood.

Das Kraut büßt durch das Einfrieren zwar etwas an Geschmack ein, aber es lohnt sich trotzdem. Bevor Sie den Bärlauch einfrieren, Bärlauchblätter gründlich waschen, sehr gut trocken schütteln, samt Stängel fein hacken und in einem Gefrierbeutel oder einer -Dose im Gefrierfach einfrieren.

Einen Tipp für das Einfrieren kleiner Mengen von Kräuterresten habe ich noch für Euch: Gehackten Bärlauch oder andere Kräuter mit etwas Öl portionsweise in die Mulden einer Eiswürfelschale*) geben und einfrieren. So kann man Kräuter portionsweise für Suppen, Pasta Soßen oder grüne Smoothies nutzen.

Andere Möglichkeiten sind Bärlauch Minze Creme, Bärlauch Butter oder Bärlauch Salz. Mein Favorit das Bärlauch Öl erkläre ich im Anschluss.


Die Herstellung des Bärlauch Minze Öles ist sehr einfach und man benötigt nur 3 Zutaten. Das nach Knoblauch schmeckende Öl eignet sich sehr gut als Salatdressing und zu Fleisch- und Fischgerichten.

Rezept

Bärlauch - heilend und gesund - Bärlauch und Minze mit Öl bedeckt- BellsWelt

Bärlauch Minze ÖL

Ein Öl für viele Gelegenheiten mit wunderbarem Knoblauch Aroma und der bezaubernden Frische der Minze.
5 von 6 Bewertungen
Zubereitung 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
Portionen 6 Portionen
Kalorien für 1 Portion 62.8
Kosten/Portion 1,25 €

Zutaten
  

  • 250 ml Olivenöl (alternativ ein gutes Pflanzenöl)
  • 10 Bärlauchblätter
  • 2 Zweige Minze (8-12 Blätter)

Instruction
 

  • Waschen Sie den Bärlauch und die Minze und tupfen beide vorsichtig trocken. Stellen Sie sicher, dass der Bärlauch und die Minze trocken sind, bevor Sie sie weiter verarbeiten. Sonst können sie leicht faulen und das Öl verderben.
    10 Bärlauchblätter, 2 Zweige Minze
  • Schneiden Sie den Bärlauch und die Minze grob mit einem scharfen Messer und füllen Sie sie in das Glasgefäß. Ich schneide die Blätter längs in schmale Streifen, da diese sich einfacher in die Flasche geben lassen. Bei einem Twist-off Glas ist dies nicht nötig, da es eine große Öffnung hat.
  • Füllen Sie das Glas nun mit dem Öl auf. Der Bärlauch und die Minze sollten vollständig mit Öl bedeckt sein und nicht an der Oberfläche schwimmen. Gegebenenfalls sollte man das Glas etwas schwenken, um Blätter an der Oberfläche zu bedecken. Gehen Sie dabei vorsichtig vor und schütteln Sie das Öl nicht.
    250 ml Olivenöl
  • Verschließen Sie das Glas beziehungsweise die Flasche und lagern Sis das Bärlauch Minze Öl zwei bis drei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort.
  • Nach diesen 2-3 Wochen ist das Öl durchgezogen und hat den Geschmack des Bärlauches und der Minze angenommen.
  • Das Öl durch ein Sieb in eine Schüssel schütten und dabei die Gewürz Streifen in dem Sieb auffangen. Die Blätter auspressen, damit kein Öl verloren geht.
  • Das fertige Bärlauch Minze Öl wieder in die verschließbare Flasche umfüllen. In eine schöne dekorative Flasche gefüllt, haben Sie ein großartiges Mitbringsel für den nächsten Besuch.
Gericht Heilkräuter
Küche Deutsch

Notizen

  1. An einem dunklen, kühlen Ort hält sich das Bärlauch Minze Öl etwa ein Jahr lang.

Nährwertangaben

Bärlauch Minze ÖL
Menge pro Portion
Kalorien
62.8
% Daily Value*
Fett
 
5.8
g
9
%
Kohlenhydrate
 
0.9
g
0
%
Eiweiß
 
0.7
g
1
%
* Die prozentualen Tageswerte basieren auf einer 2000-Kalorien-Diät.

Bitte beachten Sie, dass die Nährwertangaben auf den genannten Zutaten und Mengenangaben basieren und dass die Verwendung anderer Marken oder Zutaten oder anderer Mengen diese Werte beeinflussen kann.

Kochutensilien

1 Flasche 250 ml
1 Twist off Glas größer 250 ml
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Bärlauch - heilend und gesund - Bärlauch am Fuße eines Baumes - BellsWelt
Bärlauch am Fuße eines Baumes

Bärlauch – heilend und gesund: Fazit

Die Bärlauchsaison, März/April bis Mai, ist sehr kurz und bringt wieder frischen Wind in die Küche. Das Beste daran: Bärlauch ist sehr gesund!

Die wichtigsten Eigenschaften nochmals zusammengefasst.

  • Gegen Bluthochdruck: Bärlauch soll die Fließeigenschaften des Blutes verbessern und so gegen Bluthochdruck helfen.
  • Natürliches Antibiotikum: Dem Kraut wird eine keimtötende und antibakterielle Wirkung nachgesagt.
  • Bei Arteriosklerose: Das Wunderkraut soll bei Gefäßablagerungen helfen und diese vorbeugen. Daher wird Bärlauch auch eine positive Wirkung in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgesagt.
  • Zur Entgiftung: Die enthaltenen Schwefelverbindungen wirken entgiftend und entzündungshemmend.
  • Bei Magen-Darm-Beschwerden: Selbst bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Darmerkrankungen soll Bärlauch helfen.

Zu den genannten gesundheitlichen Vorteilen kommt noch der besondere Geschmack.

Beim selbst Pflücken sollte man der Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen ein besonderes Augenmerk widmen.


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