Artischocke – delikates Heilmittel

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Die Artischocke ist nicht nur eine beliebte Delikatesse, sondern auch eine Heilpflanze, die die Gallenproduktion anregen und sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken soll. Sie wurde im Jahr 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt und sie wird in ihren Hautanbaugebieten Italien, Frankreich und Spanien mit vielen Volksfesten gefeiert. Erfahren Sie alles Wichtige über Artischocke – delikates Heilmittel.

Herkunft

Die Artischocke ist eine distelartige Pflanze und gehört zur Familie der Korbblütler. Daher ist sie zum Beispiel verwandt mit dem Chicorée, dem Topinambur, der Kamille und dem Beifuß.

Die frostempfindliche Artischocke stammt aus dem Mittelmeerraum von Persien bis zu den Kanaren. Schon die alten Ägypter kultivierten die Distelpflanze und im ersten Jahrhundert nach Christi war sie in Rom als Edelgemüse bekannt und begehrt. Bis heute gilt sie als „Königin der Gemüse“. Mitte des 15. Jahrhunderts begann ihr eigentlicher Siegeszug und sie eroberte die Küchen von Italien über Frankreich bis Großbritannien. Ende des 19. Jahrhunderts kam sie mit italienischen Einwanderern in die USA.

Artischocke – delikates Heilmittel

Nicht ohne Grund wurde die Artischocke 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt, denn sie hat sehr vielfältige gesundheitliche Auswirkungen. Das Herz-Kreislauf-System profitiert ganz besonders, denn das Gemüse wirkt positiv auf den Blutzucker– und den Cholesterinspiegel sowie den Blutdruck.

Artischocke – delikates Heilmittel: Die Inhaltsstoffe

Wenn ich ehrlich bin, so großartige Nährstofflieferanten sind sie nicht. Andere Gemüse schneiden besser ab, aber die Zusammensetzung und der lösliche Ballaststoff Inulin verleihen der Artischocke ein interessantes Nährstoffprofil.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe auf 100 g rohe Artischocke:

Nährstoffe

  • Kohlenhydrate                          2,6 g
  • Fett                                           0,15 g
  • Eiweiß                                     3,27 g
  • Ballaststoffe                              11 g
  • Kalorien                                     42

Vitamine

  • Folsäure                                     68 µg
  • Vitamin C                                   11,7 mg
  • Vitamin K                                   14,8 µg
  • Niacin (Vitamin B3)                  1,05 mg

Mineralstoffe

  • Kupfer                                         0,231 mg
  • Kalium                                        545,0 mg
  • Eisen                                           1,28 mg
  • Magnesium                                60 mg
  • Phosphor                                    90 mg
  • Mangan                                      0,256 mg

Die Aufstellung ist nicht abschließend und enthält nur die wichtigsten Nährstoffe. Man sieht eine ausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe mit den gesundheitlichen Auswirkungen, die wir im Folgenden erörtern werden.

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Artischocken im Handel (c)BellsWelt

Artischocke – delikates Heilmittel: Wirkungen

Cholesterin

Die Artischocke soll einen positiven Einfluss aus unserem Cholesterinspiegel haben, indem sie das gute HDL-Cholesterin erhöhen und das schlechte LDL-Cholesterin senken.

Der sekundäre Pflanzenstoff Luteolin, ein Antioxidans, in der Artischocke wirkt ähnlich den Statinen, indem es das LDL-Cholesterin senkt. Des Weiteren regt die Artischocke die Gallensäure Produktion an, dadurch wird überschüssiges Cholesterin schneller ausgeschieden.

Eine Ernährung mit natürlichen Cholesterinsenkern wie Artischocken, Leinsamen und Haferkleie sowie Haferflocken, kann dazu beitragen, dass Statine vielleicht reduziert werden können.

Blutdruck

Grünes Gemüse, wie Artischocken, Brokkoli und Spinat sollen einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben. Dies lässt sich über die Inhaltsstoffe erklären. So sind zum Beispiel die Mineralstoffe Magnesium und Kalium prädestiniert den Blutdruck zu senken. Hinzu kommen noch meine Lieblinge die Antioxidantien im Gemüse.

Blutzucker

Unsere „moderne“ Ernährung mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln, trägt unter anderem dazu bei, dass viele Menschen ein Blutzuckerproblem bekommen. Die großartige Artischocke kann hier ebenfalls hilfreich sein. Sie sind reich an Inulin, einem löslichen Ballaststoff, der sich günstig auf die Verdauung und den Darm auswirkt, sowie für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgt. Dadurch und mit ihrer geringen Kalorienzahl unterstützt die Artischocke das Abnehmen.

Inulin wirkt sich kaum auf den Blutzuckerspiegel aus und daher ist die Artischocke perfekt für Diabetiker geeignet. Eine erhöhte Ballaststoffzufuhr senkt wahrscheinlich das Risiko an Altersdiabetes oder einer anderen ernährungsbedingten Krankheit, wie das metabolische Syndrom, zu erkranken.

Verdauung

Wichtig für ein gesundes Darmsystem ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Ballaststoffaufnahme von 30 Gramm.

Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die Wasser binden und im Darm aufquellen. Dadurch wird Stuhlvolumen vergrößert und der Darminhalt im Körper schneller weitertransportiert. Somit wird die Verdauung auf eine natürliche Weise angeregt und Verstopfungen vorgebeugt. Sie finden sich vor allem in Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten sowie in geringen Mengen auch in Milch. Auch positive Effekte auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System durch Ballaststoffe sind bekannt – siehe oben – .

Der Ballaststoff Inulin ist mit seinem Latein noch nicht am Ende. Neben seiner hohen Sättigung hat er noch eine präbiotische Wirkung.

Was heißt das? Präbiotika sind laut Wikipedia unverdauliche Ballaststoffe aus Lebensmitteln, die in den Darm gelangen und als Futter für die dort lebenden guten Mikroorganismen dienen. Gleichzeitig verhindern Präbiotika das Wachstum schädlicher Bakterien und potenzieller Krankheitserreger. Präbiotische Lebensmittel sind neben der Artischocke zum Beispiel:

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Krebs

Die Artischocke steckt voller Überraschungen in Form von Antioxidantien. Ich möchte Euch jetzt nicht mit Namen wie Rutin und ähnlichen langweilen. Wichtig ist die hohe Zahl der Antioxidantien. Artischocken zeichnen sich durch einen hohen ORAC-Wert aus, der eine Maßzahl für die Fähigkeit ist, freie Radikale zu neutralisieren. Freie Radikale können zu Zellschäden und Entartungen führen, also das Krebswachstum begünstigen. Der ORAC-Wert der Artischocke liegt bei 6500 und der Apfel kommt auf schlappe 2800.

Die Pflanzenstoffe in der Artischocke wirken vermutlich gegen einige Krebsarten wie Leber- oder Brustkrebs.

Artischocke – delikates Heilmittel

Im Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe angefangen bei den Ballaststoffen, über den Mineralstoffen, den sekundären Pflanzenstoffen bis zu den Vitaminen hilft die Distelpflanze noch beim Abnehmen und sorgt für ein besseres Aussehen.

Artischocke – delikates Heilmittel: Fazit

Die Artischocke hat einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, hält den Blutzuckerspiegel konstant, senkt das Cholesterin und den Blutdruck.

Dadurch wirkt das Gemüse effektiv auf Zivilisationskrankheiten wie das metabolische Syndrom.

Artischocken sättigen gut und können das Abnehmen unterstützen.

Herausragend ist auch der Einfluss auf die Leber (Entgiftung und Schutz des Gewebes).

Über den förderlichen Einfluss auf die Darmflora trägt das Gemüse zu einem starken Immunsystem, schönen Hautbild und einer besseren Stimmung bei.

Artischocken können eine sehr wertvolle Ergänzung zu anderen Gemüsesorten sein und die Vielfalt in der Küche erhöhen.

Bleiben oder werden Sie gesund!

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